Ab Minute 54, besonders 54:40.
Die Generation Pegida, also der durchschnittliche Demonstrant, ist männlich und 48 Jahre alt.
Er wurde also gerade erwachsen, als die Mauer fiel, und musste sich in
der neuen Welt ein Leben aufbauen. Er ist nicht in den Westen emigriert,
sondern geblieben. Er ist meist gebildet und er ist nicht arm. Aber er
hatte es nicht leicht. Selbst wenn es ihm trotz der Arbeitslosigkeit und
dem Ausverkauf der 90er gelungen ist, beruflich erfolgreich zu sein,
dann doch unter schwierigen, oft entmutigenden Bedingungen. Es gab
Rückschläge, Demütigungen, vor allem aber, jetzt im mittleren Alter, das
nagende Gefühl, es nicht wirklich geschafft zu haben, irgendwie doch
hinter seinen Möglichkeiten zurück geblieben zu sein. Vielleicht sogar
die stille und wütende Ahnung, dass man um etwas betrogen wurde.
Vorwürfe und Hass. Ja, gut, es ist vielleicht nicht schlecht, aber es
ist nicht das, was man sich einmal erhofft hatte. Was man vielleicht
glaubt, verdient zu haben. Aber geschenkt kriegt niemand was, das hat
man gelernt.
Und jetzt also hat einen die Regierung endgültig verraten.
Pegida ist Faschismus für verbitterte Männer im mittleren Alter.
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