tag:blogger.com,1999:blog-91280186423727509502024-02-06T19:48:38.606-08:00enduringfreedomSurajprasadhttp://www.blogger.com/profile/17028506697719941537noreply@blogger.comBlogger65125tag:blogger.com,1999:blog-9128018642372750950.post-19662432621817465632016-07-01T05:28:00.001-07:002016-07-01T07:43:07.388-07:00Ein paar Bücher<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEjGTEGH_dU_8pQtZll9138WjX6q71Sb0KkNV3EK0maNFSWaAd822BLBxo3jp9VpG6aw-x9r3XDbUf-0QPn-wjgppmF002ZFEwgs6gzsfrXGwWN8TeGeNxHQCjlYaEC570K5Eb4xibwMoqIM/s1600/13566009_979481565504912_1760766248_n.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" height="480" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEjGTEGH_dU_8pQtZll9138WjX6q71Sb0KkNV3EK0maNFSWaAd822BLBxo3jp9VpG6aw-x9r3XDbUf-0QPn-wjgppmF002ZFEwgs6gzsfrXGwWN8TeGeNxHQCjlYaEC570K5Eb4xibwMoqIM/s640/13566009_979481565504912_1760766248_n.jpg" width="640" /></a></div>
<br />
<div style="text-align: justify;">
Ich habe es irgendwie geschafft mitten im Juli krank zu werden und daher endlich mal wieder Zeit, in Ruhe sinnlos Bücher zu lesen - was gibt es besseres? Diese fünf liegen neben meinem Bett. Zu 80% (ja, auch das über Nancy Reagan) handelt es sich durchweg um unterhaltsame, faszinierende Texte, die den Horizont erweitern. Das andere ist rechte Grütze. </div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
Na ja, wirklich schlecht finde ich das Buch von <a href="http://antaios.de/gesamtverzeichnis-antaios/antaios-essay/1429/kann-nur-ein-gott-uns-retten-glauben-hoffen-standhalten">Lichtmesz</a>, dem Wiener Guru der "Identitären Bewegung", nicht. Es war sogar durchaus interessant - auch wenn es natürlich streckenweise völlig wahnsinnig ist, dann wieder abstoßend, und dann wieder so langweilig und abschweifend, dass man einfach weiter blättern MUSS. Vor einigen Jahren, als ich gerade erst Egon Friedell (Lichtmesz ist auch Fan), Kierkegaard, Adorno, Kafka, Tolstoi und als Dreingabe William Gaddis gelesen hatte - und als ich noch gelegentlich gekifft habe, fällt mir ein - hätte ich dem Buch vielleicht sogar noch richtig etwas abgewinnen können. Aber seitdem ist auch in der Welt einiges passiert, die Geschichte ist über uns hereingebrochen, und es ist nötig, diese Dinge etwas nüchterner und ernster in den Blick zu nehmen. </div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
Ich will kurz zwei Thesen aufstellen:<br />
<br />
<div style="text-align: justify;">
Erstens: Die Neue Rechte, besonders ihre "intellektuelle" Fraktion, besteht zu großen Teilen aus narzisstischen, selbstherrlichen jungen Männern mit Messiaskomplex, die ihre eigene aus Selbstbezogenheit und tiefer Unehrlichkeit (sich selbst gegenüber!) geborene Sinnkrise mittels reaktionärer Politik kurieren möchten. Klingt übertrieben? So formuliert es Lichtmesz:</div>
<blockquote class="tr_bq" style="text-align: justify;">
Beinahe zum religiösen Erweckungserlebnis geworden ist hingegen der Übertritt zur verfemten politischen "Rechten". Dieser Schritt wird von Menschen mit entsprechenden Erfahrungen nicht selten mit dem Schlucken der roten Pille aus dem Science-Fiction-Kultfilm <i>Matrix</i> (1999) verglichen, die dem von intelligenten Maschinen versklavten Protagonisten schlagartig die schreckliche Wahrheit hinter dem einschläfernden, illusorischen "Man" (dit is Heidegger, Anmerkung d. Bloggers) seines bisherigen Alltagslebens offenbart. Daraufhin wird er geradezu gezwungen, zum (in gnostischer Manier an sich selbst und seine gottgleichen Superkräfte) Glaubenden und Hoffenden zu werden, um der allgegenwärtigen, schier unbesiegbaren Macht zu widerstehen, die die Trugwelt errichtet hat, die ihn bisher umklammert hielt. Auch der Protagonist des verwandten Films <i>Fight Club</i> (1999) hat sich im "Man", in Konsümgütern und... </blockquote>
<div style="text-align: justify;">
... und so weiter.</div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
Zweite These: Ihre Verehrung für die "europäische Kultur", für Heimat, Tradition und für die Schönheit einer von der Moderne bedrohten Welt, besitzt als Kehrseite eine tiefe Menschenverachtung, eine Geringschätzung des wirklichen Lebens (so es denn modern gelebt wird), sowie einen ästhetisierten Todeskult. Das äußert sich etwa in ihrem Faible für blutige Märtyrergestalten (Mishima, George Venner, Stauffenberg), aber auch in dem tiefen Hass auf die völkerzersetzenden Eliten, Linken, Multikultis, etc., die, da sie sich am Heiligsten vergehen - der traditionellen kulturellen Identität des weißen Europas - im wahrsten Sinne des Wortes als Volksverräter zu gelten haben. </div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
Lichtmesz schreibt: </div>
<blockquote class="tr_bq" style="text-align: justify;">
Geschichten wie diese (er zitierte irgendetwas aus Egon Friedells <i>Kulturgeschichte der Neuzeit</i>, wie gesagt, sehr zu empfehlen das Buch!) erinnern uns daran, daß Dinge wie der Wahnsinn, die Infamie, die Ungerechtigkeit, die Gier und Dummheit der Machthaber, denen wir heute gegenüberstehen, in der Weltgeschichte durchaus üblich sind; daß sie zahllose Gesichter haben und sogar in Gottes Namen auftreten können, und daß wir es heute noch lange nicht mit ihren schlimmstmöglichen Ausprägungen zu tun haben, auch wenn sich ihre Folgen auf lange Frist verheerender auswirken mögen als der Dreißigjährige Krieg oder beide Weltkriege des letzten Jahrhunderts. </blockquote>
<div style="text-align: justify;">
Das muss man sich mal auf der Zunge zergehen lassen. Was sind denn diese "Folgen", die Lichtmesz meint? Er meint (so interpretiere ich ihn, er belässt es natürlich bei der düsteren Andeutung) die Auflösung der traditionellen Grundlagen europäischer Kultur in einer modernen, globalistischen Zivilisation sowie, zweitens, die langfristige Vermischung und sogar zahlenmäßige Verdrängung der weißen Völker Europas seitens arabischer und afrikanischer Einwanderer. Selbst wenn man das für realistisch hält, und Lichtmesz' völkische Prämissen akzeptiert, die in Einwanderung eine "Invasion" fremder Völker sieht, fragt man sich doch etwas ratlos: BEIDE Weltkriege zusammen? So schlimm soll das sein?</div>
<div style="text-align: justify;">
<br />
(Das wirklich witzige hieran, wenn man darüber lachen mag: Dass die Rechten den Humanisten immer vorwerfen, <i>diese</i> seien die ideologisch verblendeten...)<br />
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
Was Lichtmesz in seinem adoleszenten 'Pathos der Distanz' natürlich meint, ist die Gefahr, welche diese Ereignisse für das Überleben der europäischen Kultur darstellen - aus den Massakern und Leichenbergen der letzten Jahrhunderte ist diese nämlich immer noch wieder auferstanden, aber wehe, wenn in Wien einmal 50% Moslems wohnen, dann ist es so, als hätte Mozart umsonst gelebt. Finis Europa. </div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
Aus diesem überspannten, selbsthypnotischen Verhältnis zur Heiligkeit des europäischen Erbes schöpfen die Neuen Rechten ihre bizarre Apokalyptik: Während alle weiter ihr Leben leben, die deutschen Klassiker lesen, sich an alter Kunst erfreuen, und gemeinsam mit Muslimen Abitur machen, ohne dass die Welt untergeht, begreifen sie sich als letzte Generation, die noch die Rettung vor dem Untergang bringen könnte. Und das hat eben auch damit zu tun, dass sie letztlich nicht glauben, dass jeder sich Kultur aneignen kann, dass man immer aufs neue eine auch individuelle, aber trotzdem lebendige Beziehung zu (auch fremden!) kulturellen und künstlerischen Beständen entwickeln kann, ohne dass gleich die Fundamente der Gesellschaft ins Wanken geraten. In ihren Augen wurzelt eine "Kultur" in einem sich seiner selbst bewussten und auch politisch selbstbewussten Volk - geht es mit diesem Volk bergab (etwa weil es sein Rassebewusstsein verliert, oder der "Schuldkult" ihm das Mark aus dem Rückgrat zieht) dann stirbt auch seine Kultur. Tja, tragisch. </div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
Damit sind diese "Verteidiger des Abendlandes" fern einer positiven Bewunderung für unser kulturelles Erbe, aber dafür näher bei Anders Breivik, der, man muss es einfach sagen, in Grundzügen die Weltanschauung der "Identitären Bewegung" vertrat, und eigentlich auch in ihre Märtyrer- und Heroenreihe aufgenommen werden müsste.<br />
<br />
Na ja, in gewisser Weise ist es auch andersherum: Gerade in ihrer versponnen Menschenverachtung und ihrem idealistisch verbrämten Fremdenhass sind die Identitären authentische Erben der europäischen Tradition - nur eben eines Teils von ihr, den man heute allgemein gerne überwinden würde. </div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
Wie sagte einst Slavoj Zizek: "<a href="http://www.poetryfoundation.org/poetrymagazine/articles/detail/70096">There is no ethnic cleansing without poetry</a>." Und sollten eines Tages die "Remigration" stattfinden, von der die Identitären träumen, und bei Nacht die Menschen abgeholt werden, um sie in den Flieger nach Afghanistan oder Syrien zu setzen, kann man sich sicher sein, dass daneben jemand steht und verträumt Rilke rezitiert. </div>
<br />
<div style="text-align: justify;">
Nebenbei, gerade gesehen: Auch der Mann, der vor einigen Monaten Henriette Reker ermorden wollte, beschrieb sich vor Gericht als "<a href="http://www.sueddeutsche.de/politik/eil-reker-attentaeter-zu-jahren-haft-verurteilt-1.3059075">konservativer Rebell</a>". Kann man so sagen.</div>
<br />
Weiter die <i>Süddeutsche</i>:<br />
<blockquote class="tr_bq">
Mit seiner Tat habe er auf die angebliche Überfremdung Deutschlands aufmerksam machen wollen. Als Sozialreferentin der Stadt Köln war Reker für die Flüchtlingspolitik zuständig.</blockquote>
(Musik hat nichts mit nichts zu tun, ist nur gut:)<br />
<br />
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<iframe allowfullscreen="" class="YOUTUBE-iframe-video" data-thumbnail-src="https://i.ytimg.com/vi/QtPCTs7igh8/0.jpg" frameborder="0" height="266" src="https://www.youtube.com/embed/QtPCTs7igh8?feature=player_embedded" width="320"></iframe></div>
Surajprasadhttp://www.blogger.com/profile/17028506697719941537noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-9128018642372750950.post-34674258519558946562016-05-10T03:53:00.001-07:002016-05-10T03:53:18.157-07:00Miese Zeiten<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<a href="https://assets.jungefreiheit.de/2016/01/055EE05B-0742-41BA-B8C8-FDC0F00DE001.png" imageanchor="1" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" height="320" src="https://assets.jungefreiheit.de/2016/01/055EE05B-0742-41BA-B8C8-FDC0F00DE001.png" width="142" /></a></div>
<br />
<br />
Ich überlege mir fast, mir endlich ein FAZ-Abo zuzulegen. Aus Solidarität. Oder Mitleid.Surajprasadhttp://www.blogger.com/profile/17028506697719941537noreply@blogger.com1tag:blogger.com,1999:blog-9128018642372750950.post-69684254323652228692016-05-07T03:51:00.002-07:002016-05-09T03:36:37.407-07:00Triumphzug des Amerikanismus<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<iframe allowfullscreen="" class="YOUTUBE-iframe-video" data-thumbnail-src="https://i.ytimg.com/vi/fgm14D1jHUw/0.jpg" frameborder="0" height="266" src="https://www.youtube.com/embed/fgm14D1jHUw?feature=player_embedded" width="320"></iframe></div>
<br />
Das war 1997. Seitdem ist viel passiert. Aber Pizza Hut bleibt.<br />
<br />
<div style="text-align: justify;">
Leider existiert kein ähnlicher Werbespot aus dem Irak, obwohl auch da vor zwei Jahren eine Filliale <a href="http://www.businesswire.com/news/home/20140409005893/en/Yum!-Brands-Opens-Pizza-Hut-Iraq">eröffnet wurde, in Kurdistan</a>. "We’re pleased to be able to bring Pizza Hut to Iraq as part of the
<b>explosive growth for our brand around the world</b>,” said Scott Bergren,
CEO, Pizza Hut and Chief Innovation Officer, Yum! Brands." Pizza Hut in seinem Lauf, hält weder Ochs noch Esel auf...<br />
[Edit: Mir ist erst jetzt aufgefallen, wie witzig die Bezeichnung "explosive growth around the world" in Zusammenhang mit einer Expansion in den Irak eigentlich ist...] </div>
<div style="text-align: justify;">
<blockquote class="tr_bq">
Yum! Brands, Inc., based in Louisville, Kentucky, has over 40,000
restaurants in more than 125 countries and territories. Yum! is ranked
#201 on the Fortune 500 List with revenues of over $13 billion and in
2013 was named among the top 100 Corporate Citizens by Corporate
Responsibility Magazine. The Company's restaurant brands - KFC, Pizza
Hut and Taco Bell - are the global leaders of the chicken, pizza and
Mexican-style food categories. Outside the United States, the Yum!
Brands system opened over five new restaurants per day, making it a
leader in international retail development.
</blockquote>
</div>
Sehr faszinierend ist auch diese "<a href="http://balkanist.net/im-lovin-it-mcdonalds-serbia/">Brief History of McDonald's in Serbia</a>" (mit einem angemessen gemeinen Lachen über Thomas Friedman am Ende):<br />
<div style="text-align: justify;">
<blockquote class="tr_bq">
The fast food franchise eventually spread beyond Belgrade and throughout
Eastern Europe, and soon, having a McDonald’s became a source of
national pride. Some of the earliest manifestations of the mounting
tensions between Croatia and Serbia before the breakup of Yugoslavia
were in the songs Serbs sang about their McDonald’s at football matches.
One late-1980s chant went “we have a McDonald’s, McDonald’s,
McDonald’s, we have a McDonald’s, and where is yours?” Another (which
rhymed in the language formerly known as Serbo-Croatian) referenced the
hometown of Croatian football club Hajduk Split: “Hamburger,
cheeseburger, ketchup and fries, we have a McDonald’s and Split
doesn’t!” Of course, there were other more inappropriate variations. </blockquote>
</div>
Aber dann:<br />
<blockquote class="tr_bq">
<div style="text-align: justify;">
The arrival of the first McDonald’s in Belgrade may have been met
with an initial wave of euphoria, but a decade later, an angry mob made
their anger with US foreign policy known by torching the fast food
restaurant. During the first few days of the 1999 NATO bombing of
Yugoslavia, McDonald’s was badly damaged by arsonists. The branch’s
owners responded by producing posters and lapel buttons of the golden
arches topped with a traditional Serbian cap called the <i>sajkaca</i>. They also converted the lower-level seating area into a bomb shelter.</div>
<div style="text-align: justify;">
Less than a decade later, when Kosovo declared independence from
Serbia in 2008, angry mobs again set fire to the historic McDonald’s on
Slavija square. Hooligans also attacked the restaurant during the 2010
Belgrade Pride Parade.</div>
</blockquote>
Tja. Als ich im September <a href="http://www.migazin.de/2015/09/24/endstation-serbien-die-zeit-fluechtlingen/">in Belgrad war</a>, fand auch gerade wieder die Pride Parade statt - geschützt von einem schweren Polizeiaufgebot.Surajprasadhttp://www.blogger.com/profile/17028506697719941537noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-9128018642372750950.post-49017939095713435812016-04-24T05:40:00.001-07:002016-06-10T05:01:27.469-07:00"Wichtig ist vor allem, der Flut Einhalt zu gebieten"<div style="text-align: justify;">
<br />Kommentarspalten sagen die Wahrheit, denn aus ihnen spricht - unbeholfen und aggro - das politische Id. Hier entwirft etwa <a href="http://www.sezession.de/53905/nochmal-zur-faz-eine-leseanleitung.html#comment-313408">Der_Jürgen</a> das Programm einer rechten Konterrevolution: </div>
<blockquote class="tr_bq">
<div style="text-align: justify;">
Kein auch nur halbwegs vernünftiger Mensch, und folglich kein
Sezessionist, will „alle in den letzten Jahrzehnten nach Deutschland
gelangten Fremden“ abschieben. Der Grossteil der Europäer sowie eine
Minderheit der Nichteuropäer (wie gross diese Minderheit sein wird, kann
man ohne genaue Kenntnis der Statistiken nicht sagen) wird bleiben
können. </div>
<div style="text-align: justify;">
Wichtig ist vor allem, der Flut Einhalt zu gebieten, so lange es noch
ohne grosses Blutvergiessen geht, und dann stufenweise mit der
Repatriierung zu beginnen, wobei natürlich die am wenigsten
wünschenswerten Ausländerkategorien, vorab die Kriminellen, die
islamischen Extremisten und die Sozialschmarotzer, zuerst in ihre
Heimatländer zurückgeführt werden müssen.</div>
<div style="text-align: justify;">
Wir ich früher in anderem Zusammenhang erwähnte, wird solch eine
drastische, aber notwendige Politik nicht in einer „Demokratie“ möglich
sein, in der die linksgrüne Asylmafia, unterstützt von
„fortschrittlichen“ Pfarrern, für jeden abzuschiebenden fremden Dieb
oder Drogendealer riesige Demos veranstaltet und ihm womöglich noch
„Kirchenasyl“ gewährt. Dies geht nur in einem autoritären Staat, in dem
die Volks- und Staatsfeinde (ja, das Vokabular verstört, aber reden wir
nicht um den heissen Brei herum) für eine gewisse Zeit aus dem Verkehr
gezogen werden. </div>
<div style="text-align: justify;">
Dies bedeutet weder Tötung noch Folter, sondern einfach ihre
zeitweilige Internierung. Wenn sie Deutschland freiwillig verlassen,
dann umso besser. Volker Beck und Claudia Grün können dann ja von
Amerika aus gegen die bösen Faschisten wettern, die in Deutschland
Schluss mit der multikulturellen Herrlichkeit gemacht haben. Immer
vorausgesetzt, in Amerika hat sich der Wind bis dann nicht auch gedreht.</div>
</blockquote>
<div style="text-align: justify;">
Das ist das perfekte Epigraph meines erzlangen Artikels über die Neue Rechte, der jetzt bei le-bohémien erschienen ist: "Identität und Herrschaft". <a href="https://le-bohemien.net/2016/04/15/afd-pegida-neue-rechte-sezession/">Erster Teil</a> und <a href="https://le-bohemien.net/2016/04/18/die-neue-rechte-identitaet-herrschaft/">Zweiter Teil</a>. <br />
<br />
Der über Jürgens Kommentar stehende Artikel ist recht interessant und ich stimme ihm sogar im Wesentlichen zu. Die <a href="http://www.faz.net/aktuell/politik/inland/zu-besuch-bei-goetz-kubitschek-14180792.html">"homestory" über Schnellroda</a> in der FAZ war offensichtlich mit der Absicht geschrieben, den sich liberal nennenden AfD-Mitgliedern die Pistole auf die Brust zu setzen, allen voran Jörg Meuthen, der am Ende des Artikels direkt angesprochen wird. (Mein Lieblingsdetail aus dem Bericht aber: Dass Kubitschek André Poggenburg "Pogge" nennt.) </div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
Dazu passend: Heute in der FAS ein langer Text über die Identitären unter der Überschrift "Rassisten im neuen Gewand." Wer gute Augen hat, kann ihn <a href="https://pbs.twimg.com/media/CgzRNmQW4AERKdh.jpg:large">hier</a> lesen. </div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
Gegen die Bezeichnung "Rassisten" werden sich die Identitären lautstark wehren. Die Wahrheit ist, dass auch beim "alten" Rassismus die biologische, verwissenschaftlichte, oder imperialistisch-hierarchisierende Argumentation fast nur Beiwerk zum Politischen und zu sozialen Dynamiken gewesen ist. Das Gefährliche am Nationalismus, der sich auf eine Volksidentität beruft, besteht nicht darin, dass jemand am Schreibtisch ausgetüftelt hätte, das eigene Volk sei anderen überlegen, sondern bereits darin, dass die Interessen des eigenen Volkes absolute, schrankenlose Priorität genießen - nach außen selbstverständlich, aber besonders nach innen, gegenüber Einzelnen und besonders Minderheiten. Darin ist alles schon angelegt. Mit abstrakten Vorstellungen einer irgendwie quantifizierbaren Überlegenheit hat das nicht zwingend etwas zu tun. Wie man weiß, war sogar Hitler in dieser Frage letztlich agnostisch... Hier ist das identitäre BlaBla zu dem Thema zu lesen:<a href="https://identitaerebewegung.wordpress.com/positionierungen/100-identitat-0-rassismus/"> 0% Rassistisch, 100% Identitär.</a><br />
<br />
Ein Gedanke, den ich heute hatte: Was würde wohl V.S. Naipaul zur Flüchtlingskrise schreiben? Es wäre wohl unerträglich, und ich würde es wohl nicht hören wollen. Aber gelesen hätte ich es trotzdem gerne. </div>
Surajprasadhttp://www.blogger.com/profile/17028506697719941537noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-9128018642372750950.post-45183579233797499822016-04-23T09:22:00.002-07:002016-04-23T09:24:18.919-07:00The blood stained monument of tutelage<div style="text-align: justify;">
In einem ansonsten <a href="http://www.the-american-interest.com/2016/04/17/toward-a-global-realignment/">recht abstrakten Text</a> wartet Zbigniew Brzezinski mit erstaunlich klaren Worten über den Triumphzug des Westens auf. Wir denken das sei Geschichte. Aber ich glaube Brzezinski hat Recht: Die Ära der post-kolonialen Politik ist längst nicht vorüber.</div>
<div style="text-align: justify;">
<blockquote class="tr_bq">
[...] special attention should be focused on the non-Western world’s
newly politically aroused masses. Long-repressed political memories are
fueling in large part the sudden and very explosive awakening energized
by Islamic extremists in the Middle East, but what is happening in the
Middle East today may be just the beginning of a wider phenomenon to
come out of Africa, Asia, and even among the pre-colonial peoples of the
Western Hemisphere in the years ahead. </blockquote>
<blockquote class="tr_bq">
<span class="dropcap1">P</span>eriodic
massacres of their not-so-distant ancestors by colonists and associated
wealth-seekers largely from western Europe (countries that today are,
still tentatively at least, most open to multiethnic cohabitation)
resulted within the past two or so centuries in the slaughter of
colonized peoples on a scale comparable to Nazi World War II crimes:
literally involving hundreds of thousands and even millions of victims.
Political self-assertion enhanced by delayed outrage and grief is a
powerful force that is now surfacing, thirsting for revenge, not just in
the Muslim Middle East but also very likely beyond. </blockquote>
<blockquote class="tr_bq">
Much of the
data cannot be precisely established, but taken collectively, they are
shocking. Let just a few examples suffice. In the 16<sup>th</sup>
century, due largely to disease brought by Spanish explorers, the
population of the native Aztec Empire in present-day Mexico declined
from 25 million to approximately one million. Similarly, in North
America, an estimated 90 percent of the native population died within
the first five years of contact with European settlers, due primarily to
diseases. In the 19<sup>th</sup> century, various wars and forced
resettlements killed an additional 100,000. In India from 1857-1867, the
British are suspected of killing up to one million civilians in
reprisals stemming from the Indian Rebellion of 1857. The British East
India Company’s use of Indian agriculture to grow opium then essentially
forced on China resulted in the premature deaths of millions, not
including the directly inflicted Chinese casualties of the First and
Second Opium Wars. In the Congo, which was the personal holding of
Belgian King Leopold II, 10-15 <i>million</i> people were killed
between 1890 and 1910. In Vietnam, recent estimates suggest that between
one and three million civilians were killed from 1955 to 1975. </blockquote>
<blockquote class="tr_bq">
As
to the Muslim world, in Russia’s Caucasus, from 1864 and 1867, 90
percent of the local Circassian population was forcibly relocated and
between 300,000 and 1.5 million either starved to death or were killed.
Between 1916 and 1918, tens of thousands of Muslims were killed when
300,000 Turkic Muslims were forced by Russian authorities through the
mountains of Central Asia and into China. In Indonesia, between 1835 and
1840, the Dutch occupiers killed an estimated 300,000 civilians. In
Algeria, following a 15-year civil war from 1830-1845, French brutality,
famine, and disease killed 1.5 million Algerians, nearly half the
population. In neighboring Libya, the Italians forced Cyrenaicans into
concentration camps, where an estimated 80,000 to 500,000 died between
1927 and 1934. </blockquote>
<blockquote class="tr_bq">
More recently, in Afghanistan between 1979 and 1989
the Soviet Union is estimated to have killed around one million
civilians; two decades later, the United States has killed 26,000
civilians during its 15-year war in Afghanistan. In Iraq, 165,000
civilians have been killed by the United States and its allies in the
past 13 years. (The disparity between the reported number of deaths
inflicted by European colonizers compared with the United States and its
allies in Iraq and Afghanistan may be due in part to the technological
advances that have led to the ability to use force more precisely, and
in part as well to a shift in the world’s normative climate.) </blockquote>
<blockquote class="tr_bq">
Just as
shocking as the scale of these atrocities is how quickly the West forgot
about them.In today’s postcolonial world, a new historical
narrative is emerging. A profound resentment against the West and its
colonial legacy in Muslim countries and beyond is being used to justify
their sense of deprivation and denial of self-dignity. A stark example
of the experience and attitudes of colonial peoples is well summarized
by the Senegalese poet David Diop in “Vultures”:
</blockquote>
</div>
<div class="blockquote">
<div style="text-align: justify;">
<blockquote>
<i>In those days,<br />
</i><i>When civilization kicked us in the face<br />
</i><i>The vultures built in the shadow of their talons<br />
</i><i>The blood stained monument of tutelage…</i></blockquote>
Das vollständige Gedicht kann man <a href="http://allpoetry.com/The-Vultures">hier </a>lesen. </div>
</div>
Surajprasadhttp://www.blogger.com/profile/17028506697719941537noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-9128018642372750950.post-77318875925024967952016-04-23T04:44:00.003-07:002016-04-23T04:51:31.855-07:00Nazi sein oder Nazi nicht sein?<div style="text-align: justify;">
Ausgehend von der Diskussion um die Entlarvung Heideggers als Antisemit, und, wie es heißt, Nazi, in seinen schwarzen Heften, diskutiert Peter Leo, was es eigentlich bedeutetete, "Nazi" gewesen zu sein. Auch interessant für die Geschichte der Neuen Rechten und der Konservativen Revolution: "<a href="http://www.merkur-zeitschrift.de/2016/04/21/ueber-nationalsozialismus-sprechen-ein-verkomplizierungsversuch/">Über Nationalsozialismus sprechen. Ein Verkomplizierungsversuch</a>."</div>
<div style="text-align: justify;">
<blockquote class="tr_bq">
Dass Hitler seine Herrschaft als Realisierung seiner oder der
„nationalsozialistischen“ Weltanschauung verstand, muss man ernst
nehmen. Aber nicht, oder zumindest nicht nur, im Sinne einer
zutreffenden Beschreibung der politischen Wirklichkeit, sondern im Sinne
der Effekte, die diese tagtäglich über alle Medien propagierte
Behauptung erzeugte. Von Konformitätsdruck zu sprechen heißt ja nicht,
dass alle Volksgenossen gleich werden mussten, sondern dass man das
eigene Wollen, Denken und Tun, insbesondere das öffentliche, in ein
affirmatives Verhältnis zur „NS-Weltanschauung“ setzen musste. Mit
anderen Worten, wer sich selbst nicht vom öffentlichen Leben oder dem
als mächtig empfundenen historischen Geschehen ausschließen wollte, der
musste auslegen, was „Nationalsozialismus“für ihn selbst bedeutete. </blockquote>
</div>
<div style="text-align: justify;">
<blockquote class="tr_bq">
Damit ist ein zentrales Strukturmerkmal der deutschen Geschichte
1933-45 insgesamt angesprochen: die Einsicht in den Projekt- und
Projektionscharakter des Nationalsozialismus. </blockquote>
</div>
Surajprasadhttp://www.blogger.com/profile/17028506697719941537noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-9128018642372750950.post-85640084692093131222016-04-14T05:44:00.005-07:002016-04-19T13:49:36.383-07:00Gangbangin in Syria we don give a fuck<div style="text-align: center;">
<iframe allowfullscreen="" class="YOUTUBE-iframe-video" data-thumbnail-src="https://i.ytimg.com/vi/AgU1Yv80Fyc/0.jpg" frameborder="0" height="266" src="https://www.youtube.com/embed/AgU1Yv80Fyc?feature=player_embedded" width="320"></iframe> </div>
<br />
<div style="text-align: justify;">
Unfassbar - das ist wohl Postmoderne: Gangster aus LA, die keinen Satz ohne "Homie" rausbringen, kämpfen in Syrien für Assad. "When I die chola don't cry, just know ur cholo went out banging, I went out banging..."</div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
Offenbar <a href="https://www.facebook.com/profile.php?id=100009407541064&fref=nf#">handelt es sich</a> zumindest bei einem von ihnen um ein Mitglied der "<a href="https://en.wikipedia.org/wiki/Armenian_Power">Armenian Power</a>"-Gang, der aus offensichtlichen Gründen gegen die von Ottomanen gedeckten Islamisten kämpfen wollte. Er ist längst tot. <br />
<br />
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<iframe allowfullscreen="" class="YOUTUBE-iframe-video" data-thumbnail-src="https://i.ytimg.com/vi/wq1QdEQwa2A/0.jpg" frameborder="0" height="266" src="https://www.youtube.com/embed/wq1QdEQwa2A?feature=player_embedded" width="320"></iframe></div>
</div>
Surajprasadhttp://www.blogger.com/profile/17028506697719941537noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-9128018642372750950.post-85126245538156791022016-04-05T14:23:00.001-07:002016-06-10T05:01:54.826-07:00Elsässer, du bist dran Schuld!<br />
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
</div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
</div>
<div style="text-align: justify;">
Ich mag es, wenn Leute die Wahrheit sagen. Das tun sie viel zu selten, vor allem über sich selbst. Jürgen Elsässer, Chefredakteur des rechten Schmierenblattes COMPACT, ist einer, der sich besonders ungern in die Karten schauen lässt. Umso schöner, dass er kürzlich sich zumindest ein wenig selbst entlarvt hat: </div>
<div style="text-align: justify;">
<blockquote class="tr_bq">
Die Leipziger linke Szene hat so etwas wie eine libidinöse Hass-Liebe zu
mir entwickelt. Anders ist kaum zu erklären, warum sich ihr hübsch
gemachtes Zentralorgan, das Stadtmagazin “Kreuzer”, in ihrer
April-Ausgabe gleich auf geschlagenen zehn Seiten mit mir und COMPACT
beschäftigt und mich sogar zum Coverboy macht. Offensichtlich haben die
verkifft-versifften Studi-Loser begriffen, wer ihnen wirklich gefährlich
werden kann…</blockquote>
</div>
<div style="text-align: justify;">
So schrieb er <a href="https://juergenelsaesser.wordpress.com/2016/03/30/elsaesser-ist-so-etwas-wie-rudi-dutschke/">auf seinem Blog</a>. Die fragliche Titelgeschichte habe ich geschrieben, mit etwas Hilfe und tatkräftiger Unterstützung des Chefredakteurs Andreas Raabe. Elsässers Reaktion ist erstens entlarvend, weil er endlich mal richtig über die Linken pöbelt, die ihn ständig kritisieren, ("verkifft-versifften Studi-Loser!" - das kommt richtig von Herzen, das spürt man! Das gefällt mir!), aber vor allem, weil er unter Beweis stellt, dass er wirklich <i>alles </i>für narzistische Selbstvermarktung verwerten kann. In dem langen Artikel lege ich ausführlich dar, dass Elsässer ein opportunistischer, geltungssüchtiger, manipulativer Demagoge ist, der womöglich das meiste von dem, was er von sich gibt, selbst nicht glaubt. Seine Zeitschrift ist zwar gut gemacht, aber intellektuell ... dünn, enthält entweder absichtlich verfälschte oder schlampig recherchierte Fakten, und spielt auf eine schleimige Weise, die man wirklich nur professionell nennen kann, mit antisemitischen Ressentiments und dem puren Fremdenhass. Es ist das traurige Ende einer langen, verkorksten Entwicklung, und es ist einfach das Letzte. Anstatt sich aber mit irgendwelchen der Vorwürfe auseinander zusetzen, zitiert Elsässer einfach ein paar Sätze, welche seinen wachsenden Erfolg im Fahrwasser von PEGIDA und AfD beschreiben und kommt zu folgendem Ergebnis:</div>
<blockquote class="tr_bq">
<div style="text-align: justify;">
Aber die Frage ist doch, warum investiert Ihr -zig Stunden Recherche
und Schreibtischarbeit in die Beschäftigung mit meiner Person? Merkt Ihr
vielleicht, dass Euch die Felle davonschwimmen? Habt Ihr Muffe, dass
auch in Eurem eigenen Klientel mittlerweile das Unbehagen über die
Asylflut wächst – und dass die Nachdenklichen bei Euch zu COMPACT finden
könnten?
Zwischen den Zeilen liest man jedenfalls, wie verdammt neidisch Ihr auf COMPACT und mich seid. </div>
</blockquote>
<div style="text-align: justify;">
So kann man auch stolz auf seinen Erfolg sein. Der Front National ist auch erfolgreich - na und? Die Wahrheit ist vielmehr, dass Elsässer, was immer er sonst politisch an Verheerungen anrichten mag, auch einfach eine unfassbar groteske Persönlichkeit ist, über die es Spaß macht zu lesen - und zu schreiben. Dass er mit seinem Blödsinn auch noch so gut zu unseren grotesken Zeiten passt, und vieles von dem, was im Moment falsch läuft in diesem Land, wenn nicht verkörpert, dann doch mit aller Kraft befördert, kommt noch hinzu. Elsässer ist unterhaltsam, das ist ja auch sein Kapital, und er ist im Einklang mit zumindest den unappetitlicheren Aspekten des Zeitgeistes. Wenn er nicht so eine (bescheuerte, größenwahnsinnige und ressentimentgeladene) Show abzöge, würden sich ja auch seine Fans nicht für ihn interessieren. </div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
Besonders amüsant ist übrigens, dass die Kommentare unter Elsässers Posting schnurstracks auf ein ganz besonderes Thema zumarschieren und das erstmal ausgiebig besprechen. Irgendwann fragt einer der Kommentatoren: </div>
<blockquote class="tr_bq">
Wie sind wir eigentlich von den Anti-Elsässer-Kampagnen auf die Juden gekommen? </blockquote>
<blockquote class="tr_bq">
Gibt, soviel ich weiß, auch viele Arier, die die Völkervernichtung postulieren und fabrizieren.</blockquote>
Das kann man sich doch echt nicht ausdenken.<br />
<br />
<div style="text-align: justify;">
Ich bin sehr dagegen, sich auf überhebliche Weise hämisch über das, wie man so oft hört, ungebildete, dumme Fußvolk der Ausländerfeindlichkeit lustig zu machen. Diese Art Verächtlichkeit ueber Menschen, die ja doch nichts zu sagen haben, die Welt nicht verstehen und oft echte eigene Probleme haben, hilft ja niemandem. Nicht aber bei Elsässer und seinen absurden Spießgesellen. Da ist jeder Spott erlaubt. Vor allem weil es, da bin ich mir sicher, wirklich weh tut, denn sie wissen ja selbst, wie arm ihre ganze Sache eigentlich ist. </div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
Zu lesen ist meine Reportage über Elsässer und COMPACT online <a href="http://kreuzer-leipzig.de/elsaesser/">hier</a>.<br />
<br />
<div style="text-align: center;">
<iframe allowfullscreen="" class="YOUTUBE-iframe-video" data-thumbnail-src="https://i.ytimg.com/vi/tTIKPYBvGww/0.jpg" frameborder="0" height="266" src="https://www.youtube.com/embed/tTIKPYBvGww?feature=player_embedded" width="320"></iframe> </div>
<br />
<div style="text-align: justify;">
Und wer sich über echte Probleme Gedanke machen will, dem empfehle ich <a href="https://bersarin.wordpress.com/2016/04/05/die-merkel-linke-und-was-das-mit-der-afd-zu-tun-hat-der-gute-mensch-von-sezuan/">diesen kurzen Text </a>von Bersarin, über die Linke, die den Kontakt zur Bevölkerung verloren hat. Stimmt sehr nachdenklich, gerade hier in Ostdeutschland: </div>
<blockquote class="tr_bq">
<div style="text-align: justify;">
Nein, jene, die „Refugees welcome“ rufen, sind in der Regel nicht
die, welche am Ende mit den Geflüchteten um die raren Arbeitsplätze
werden raufen müssen: Die wenigsten Flüchtlinge arbeiten als Lehrer,
Ärzte, Journalisten oder im Medienbereich (nicht einmal als
Kabelträger), sie werden nicht in Kreativberufen reüssieren und die
wenigsten werden als Künstler wirken oder den sauer erstrampelten
Kolumnenplatz von M. Stokowski übernehmen, sondern der
Niedriglohnbereich, die Friseurin, die Aushilfe, der Zeitungsausträger,
der Lagerarbeiter, sofern es den noch gibt, wird das Tätigkeitsfeld
sein. Für die kapitalistische Gesellschaft steht die Konkurrenz als
tragendes Prinzip. Aus dem Heer einer industriellen oder einfach nur
zerlumpten Reservearmee sich den Hilfsarbeiter oder die Soldaten für
kommende Kriege aussuchen zu können. Es ist die Gesellschaft selbst und
wie sie eingerichtet ist, die exakt diese Widersprüche produziert und
andauernd reproduziert. Solange es so bleibt, bleibt es, wie es ist. Wer
vom Kapitalismus nicht reden mag, sollte von den Flüchtlingen
schweigen.</div>
</blockquote>
Hier schreibt ein gewisser Johannes Simon über ein ähnliches Thema:<br />
<div style="text-align: justify;">
<blockquote class="tr_bq">
Die Gleichsetzung von rechtem und „linken Nationalismus“ ergibt sich
aus einer ideologischen Wahrnehmung des politischen Feldes, das nur
einen liberalen Mainstream kennt und alle Abweichungen als dessen Gegenteil wahrnimmt. Die Kehrseite der vorgeblichen Einheit von
multikultureller Liberalität und wirtschaftsliberaler Globalisierung ist
dann die Gleichsetzung sozialdemokratischer Arbeitsmarktreformen mit
reaktionärem Nationalismus.<br />
<br />
Diese Einheit wird unter dem Begriff des „Populismus“
zusammengefasst. Gemeint ist eine verantwortungslose Nachlässigkeit
politischer Eliten im Angesicht der niederen Impulse jener Teile der
Bevölkerung, die sich, erschöpft vor zuviel Freiheit und Modernisierung,
in die Nestwärme der nationalen Heimat und des Sozialstaats
zurückziehen wollen. Menschen, die weder die Disziplin noch die
federleichte kulturelle Souveränit besitzen, um sich in der Zukunft des
globalen Wettbewerbs und der toleranten Multikulturalität
zurechtzufinden. </blockquote>
</div>
<blockquote class="tr_bq">
[...] </blockquote>
<blockquote class="tr_bq">
<br />
Es ist das tiefsitzende Misstrauen gegenüber dem frei ausgedrückten
Willen der Massen – der Demokratie – das humanitär gesinnte Liberale,
Neoliberale Eliten und autoritäre Neokonservative heute eint.<br />
<br />
Und dann ist es auch irgendwann egal, ob das, wie im Falle der
Konservativen einem tiefsitzenden Instinkt entspricht oder, wie zum Teil
im Falle der Linksliberalen, das Resultat von jahrzehntelanger
politischer Resignation ist.</blockquote>
Surajprasadhttp://www.blogger.com/profile/17028506697719941537noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-9128018642372750950.post-70431599684780810292016-04-04T03:52:00.000-07:002016-04-04T03:53:56.732-07:00Video: Wutbürger warnt vor Aufgabe der deutschen Identität<div style="text-align: justify;">
Intellektuell verwahrlost, ressentimentgeladen, proletenhaft: So begegnen uns die Ausländerfeinde. Nichts haben sie im Leben erreicht (wie Farin Urlaub sagen würde), und klammern sich umso mehr an ihr Deutschtum. Voller Hass, voller kleinlicher und "rückwärtsgewannter" Furcht, dass man ihnen Deutschen etwas wegnehmen könnte. Ungebildete Globalisierungsverlierer, die sich in eine einfachere, sichere Welt zurücksehnen. Dumme Menschen, denen vielleicht einfach der Intellekt fehlt, um zu verstehen, was die "Lügenpresse" ihnen über die Welt beibringen könnte. Die lieber gröhlend mit Bierflasche in der Hand Asylanten angeifern: Das ist der AfD-Wähler. Oder?</div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
<a href="https://quotenqueen.wordpress.com/2016/04/03/die-verfehlungen-der-merkelregierung/">Hier</a> wurde einer von ihnen von der Kamera erwischt, als er sich aus irgendeinem Grund ausgerechnet in einen Vortrag des ifo-Institutes geschmuggelt hatte. Diese prollige Hetze ist wirklich kaum auszuhalten! Unbedingt anschauen!!11!!1</div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
Ich werde nie verstehen, warum "Bürgerlichkeit" für sich in Anspruch nehmen darf, ein Synonym für "Zivilisiertheit" zu sein. Aber die Rassisten und Asozialen sind immer die anderen. Wer jemals einen Vertreter des "Bürgertums" nach ein paar Rotwein zu viel auf gewisse Themen angesprochen hat, der weiß, dass ein teurer Anzug nicht heißen muss, dass man nicht hassen kann. </div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
Dieser <a href="https://de.wikipedia.org/wiki/Heinz_Hermann_Thiele">AfD-Jünger</a> zumindest hat ein Vermögen von ... 6 bis 11 Milliarden Euro, je nach Schätzung. Alles selbst verdient. Geradezu ein platonisches Ideal des deutschen Mittelstandes in aller seiner Herrlichkeit. Und außerdem glaubt er, unsere deutsche Identität ist von der Migrantenflut bedroht. </div>
Surajprasadhttp://www.blogger.com/profile/17028506697719941537noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-9128018642372750950.post-146177377738198082016-03-18T18:21:00.002-07:002016-03-18T18:49:54.959-07:00"Compact" auf der Leipziger Buchmesse<div style="text-align: justify;">
Ein kurzer Bericht, bevor ich schlafen gehe. </div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
Heute Nacht führte mich mein Weg zufällig in die Hedwigstraße in Leipzig, wo mir ein riesiges Grafiti in die Augen fiel: "Legida NAZI Elsässer" war da über die ganze Hauswand gesprüht. Einige Pfeile zeigten nach oben - wie ich wusste, zu einer Wohnung im vierten Obergeschoss. Wenige Wochen zuvor hatte eine Gruppe Antifas Elsässers Adresse öffentlich gemacht. In einem begleitenden Artikel dokumentierten sie auch, wie sie offenbar für einige Zeit Paparazzi gespielt hatten. Nachzulesen h<a href="https://linksunten.indymedia.org/de/node/169343">ier</a>. </div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
Jürgen Elsässer, das ist der Chefredakteur und das Mastermind hinter der rechten Populärzeitschrift <i>Compact</i>. Die <i>Compact</i>, in der es seit Monaten um wenig mehr als "Morde, Massaker und Migranten" geht, ist für die Pegida-Wutbürger das, was die <i>konkret</i> mal für die Studentenbewegung gewesen ist: Vieles von dem, was den neuen Ausländerfeinden so Irres und Hasserfülltes im Kopf herumschwirrt, und wo man sich fragt: 'Wo kriegt man solche Vorstellungen eigentlich <i>her</i>?', stand nämlich irgendwann wohl mal in dieser Zeitschrift. </div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
Jetzt ist der Vergleich mit der<i> konkret</i> natürlich ehrenrührig, aber in einem passt er wie die Faust aufs Auge: Die <i>konkret</i> wurde von dem windigen, dandyhaften Geschäftemacher Klaus Rainer Röhl (ex-Mann von Ulrike Meinhof) betrieben, der offenbar schon immer mehr aus Lust an der Action und dem APO-Entrepreneur-Lifestyle dabei war, als aus Idealen, und in späten Jahren sogar noch eine ziemlich Rechtskurve hinlegte (er promovierte bei Ernst Nolte). Auch bei Jürgen Elsässer, der sich gerne als aufrechter Kämpfer für unterdrückte Wahrheiten verkauft, sind Zweifel an seinen Motiven berechtigt. Seit Monaten arbeitet er unermüdlich daran, mit der Neuen Rechten aus Sachsen/Sachsen-Anhalt und dem rechten Flügel der AfD (Gruppenbild <a href="http://www.compact-online.de/fuer-deutschland-einstehen-ein-prozent-genuegt/">hier</a>) gemeinsam eine neue Volksbewegung aus dem Boden zu stampfen - eine rechte APO, der er die Stichworte liefert. Er träumt davon, dass bald 500.000 Menschen in Berlin aufmarschieren und die Regierung stürzen und tourt dazu durch die Provinz und hetzt gegen Fremde: Gegen die "Gang-Bang-Migranten" und die "Türken, Araber und anderen asozialen und schlecht erzogenen Orientalen", welche uns bedrohen. Vor allem die Bedrohung für Frauen schlachtet er aus, um Fremdenhass zu schüren. Das Problem seien die "testosterongestäuerte Orientalen, die keinen Respekt vor der Gleichberechtigung haben, die Grabbeln, Grabschen und Fummeln und Vergewaltigen bei allem, was nicht bei drei auf den Bäumen ist." All das sagte er vor einigen Wochen vor 3000 Menschen in Zwickau - ich war vor Ort und habe schon <a href="http://andauerndfreiheit.blogspot.de/2016/02/feeling-hate-in-zwickau.html">hier</a> die schauerlichen Worte seines Nachredners, des Ex-NPD-Kandidaten Ulrich Pätzold dokumentiert. Sollte also dieser Jürgen Elsässer wirklich so eine Furcht vor den Fremden haben, wie er von allen Bühnen bellt, und sie nicht nur bei anderen schüren, um Auflage und Radau zu machen - würde er dann wirklich seit Jahren an der Eisenbahnstraße wohnen, wie die Antifa behauptet? Einer der ganz wenigen Ecken von Leipzig, wo überhaupt Migranten im Straßenbild auffallen? Das ist so eines der Rätsel, die diese Figur umgibt.</div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
Über den Auftritt der <i>Compact</i> auf der diesjährigen Leipziger Buchmesse gab es schon im Vorfeld viel Kontroverse. Ein breites Bündnis politischer Gruppen rief die Messe in einem <a href="http://www.nocompact.de/">offenen Brief </a>auf, <i>Compact</i> auszuladen und offenbar hat es auch ein bisschen Randale und <a href="http://www.thueringer-allgemeine.de/web/zgt/kultur/detail/-/specific/Angriff-auf-Compact-Magazin-auf-Leipziger-Buchmesse-8031795">Sachbeschädigung im Messegelände </a>gegeben, um dieser Forderung noch einmal Gehör zu verschaffen. Weil die <i>Compact</i> nichts lieber tut, als Märtyrer spielen, hat sie deshalb das Thema der heutigen Veranstaltung umgewidmet in "Die zensierte Republik. Deutschland in Zeiten von Meinungskartell und Zensur". Düster blickendes Sicherheitspersonal inklusive. Elsässer selbst hatte die Teilnahme mit Verweis auf einen Krankheitsfall in seiner Familie abgesagt.</div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
Ich habe die Veranstaltung teilweise miterlebt und will kurz meine Eindrücke schildern:Sie war mit 17:00 Uhr sehr spät angesetzt, aber trotzdem gut besucht. Allerdings zeigte sich bald deutlich, dass vielleicht nur etwa 30 <i>Compact</i>-Anhänger gekommen waren, die dafür von einer großen Traube amüsiert-kritischer Menschen umgeben waren, von denen einige immer wieder lautstark den Reden der zwei <i>Compact-</i>Vertreter Peter Feist (wie immer mit Vokuhila) und Martin Müller-Mertens widersprachen. Beide konnten kaum beneidet werden, denn deutlich fand die Veranstaltung in einer kritisch-aufgeladenen Atmosphäre statt - und wenn das rechte paranoide Weltbild eines fürchtet wie die Vampire die Silberkugel, dann ist es Widerspruch. Leider hatten sie sich in der Sache sehr geschickt u.a. das Thema Akif Pirinci ausgewählt, dessen Kommentare über "Konzentrationslager" und ihre Betriebsamkeit von den Medien verdreht worden seien. Damit hatten sie leider tatsächlich recht: Viele Zeitungen hatten damals aus den lächerlichen, absurden, hetzerischen Aussagen Pirinccis mittels einer Verdrehung eine noch lächerlichere, noch absurdere und noch hetzerische Aussage gemacht - das stimmt einfach. <a href="http://www.stefan-niggemeier.de/blog/22191/die-unwahrheit-ueber-akif-pirincis-kz-rede/">Hier </a>schildert etwa Stefan Niggemeier den Zusammenhang. Weil sich aber viele im Publikum völlig zu Recht darüber empörten, dass die <i>Compact</i>-Menschen diese Geschichte nun hervorkramten, um eine angeblich systematische Verfolgung "Falschdenkender" zu konstruieren, mit Vergleichen zur Bücherverbrennung der Nazis inklusive, konnte sich das <i>Compact-</i>Lager an diesem Abend wohl wieder mal als unschuldiges Opfer von Anfeindungen fühlen. </div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
In Wirklichkeit war es bloß eine recht kümmerliche Veranstaltung. Groß hatte man noch vorher angekündigt, man wolle auch die Auseinandersetzung mit den Kritikern suchen: </div>
<blockquote class="tr_bq">
<div style="text-align: justify;">
Last but not least, sind auch Kritiker willkommen: Fragt uns! Diskutiert
mit uns! Überprüft eure eigene Meinung! Argumente statt Steinwurf und
Gebrüll… Ja, das erfordert Mut. </div>
</blockquote>
<div style="text-align: justify;">
Tatsächlich wurde schon dem zweiten kritischen Frager bald das Mikrofon abgestellt und die Veranstaltung abgebrochen - schon vorbei. In Wirklichkeit dürfte dieses Event, ebenso wie der ganze große Auftritt auf der Messe, vor allem dazu dienen, Aufmerksamkeit zu schaffen und sich als "normales" Magazin, das die "Debatte sucht", zu präsentieren. Vor Ort ist das nicht gelungen, aber im Internet lässt es sich den Gefolgsleuten wohl später so verkaufen. </div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
Später kam es noch zu einem Zwischenfall. Es wurden viele Fotos gemacht auf dieser Veranstaltung, denn schließlich war auch die Presse eingeladen. Einer der Fotografierenden war offenbar als Aktivist für die gute Sache unterwegs und erntete lautstarken Protest. Da muss wohl jemand richtig ausgetickt sein, denn ich hörte Schreie noch aus ziemlicher Entferungn und plötzlich war alles voller Polizei, welche einige Menschen aus der Menge abführte, wie mir geschildert wurde. Später sah man noch viele Polizisten herumstehen, aber genau klären, was passiert ist, konnte ich leider nicht. Hoffentlich alles gut geworden, aber Gewalt hatte es wohl nicht gegeben. Interessant, dass so viel Polizei offenbar die ganze Zeit bloß gewartet hatte, bis was passiert, ohne sich zu zeigen.</div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
Ich hätte übrigens auch gerne eine Frage gestellt, hatte sie sogar im Kopf schon vorformuliert: Es wäre die Frage danach gewesen, warum denn <i>Compact</i> zufolge George Soros speziell zum "Drahtzieher" der Flüchtlingskrise geworden ist, und wer genau eigentlich, und aus welchen Motiven, die "Migrationswaffe" gegen Deutschland schwingt. Und was das alles mit jahrzehntealten Träumen von der rassischen Durchmischung Europas zu tun hat, wie es in einem kürzlichen <i>Compact</i>-Heft alles zusammengerührt wurde. </div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
Auf einem Kongress der schweizerischen "Anti-Zensur-Koalition" sprach Elsässer davon, die Flüchtlingskrise sei "in Wirklichkeit eine gesteuerte Invasion." Er sagte auch,"das Ziel der Hochfinanz" sei nicht der "Kampf der Kulturen", sondern die "Verschmelzung der Kulturen, und die Schaffung einer ONE-World über die Auslöschung aller Unterschiede." </div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<iframe allowfullscreen="" class="YOUTUBE-iframe-video" data-thumbnail-src="https://i.ytimg.com/vi/ttVRBykGXdk/0.jpg" frameborder="0" height="266" src="https://www.youtube.com/embed/ttVRBykGXdk?feature=player_embedded" width="320"></iframe></div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
Na das ist doch interessant. Das hätte ich doch gerne mal vertieft. DAS hätte ich wirklich gerne heute mal von verantwortlichen Redakteuren näher erläutert bekommen. Aber eine Auseinandersetzung auch mit Gegenstimmen wollten die natürlich nicht. Morgen wird es noch eine öffentliche <i>Compact</i>-Veranstaltung auf der Buchmesse geben, diesesmal zum 5-jährigen Bestehen der Zeitschrift. Vielleicht hat ja da jemand die Gelegenheit, diese Fragen zu stellen. </div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
Ich bereite gerade einen Artikel vor, über die erstaunliche Tatsache, dass Jürgen Elsässer, der Russlandfreund und Amerikahasser, der doch in vielem so völkisch-bodenständig und traditionell denkt, die Grundzüge seiner paranoiden Weltsicht ausgerechnet aus den USA importiert hat. Wirklich. Würde das gerne irgendwo veröffentlichen. Alles was uns jetzt hier in Deutschland, mit Alternativmedien, Elitenhass, "Neue Weltordnung", etc. etc. so bizarr und unverständlich entgegenhaucht, hat es in Amerika ja schon vorher gegeben. Und auch so merkwürdige reaktionäre Prediger, wo man nie weiß, ob die gerade eine echte Überzeugung äußern, verwirrt sind, oder einfach ihrem Publikum eine Show liefern wollen - das wurde in den USA erfunden, im Talkradio, um genauzusein. Finde ich zumindest!</div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
Bis dahin: nanannananaaaananananaaanaaananaNANAAAANAAAAA. </div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<iframe allowfullscreen="" class="YOUTUBE-iframe-video" data-thumbnail-src="https://i.ytimg.com/vi/a8FoOHQV9_4/0.jpg" frameborder="0" height="266" src="https://www.youtube.com/embed/a8FoOHQV9_4?feature=player_embedded" width="320"></iframe></div>
<div style="text-align: justify;">
</div>
Surajprasadhttp://www.blogger.com/profile/17028506697719941537noreply@blogger.com2tag:blogger.com,1999:blog-9128018642372750950.post-38429033236259434382016-02-29T10:06:00.000-08:002016-03-01T17:21:43.078-08:00Eine Zensur findet nicht statt<div style="text-align: justify;">
</div>
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEjfRfZRhFov7f68eoLiAHoj8-u841XlCexFmB8RUzqN3KReLOKvjKcY-jn2C0_m0nTF8a9Ag4vynJrgrNABqagxAmLmqWZ8xyYqHmupN7qD6oti3Pq9brK168M3Egy3Xelh3iIXEw1MuxC-/s1600/King.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" height="173" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEjfRfZRhFov7f68eoLiAHoj8-u841XlCexFmB8RUzqN3KReLOKvjKcY-jn2C0_m0nTF8a9Ag4vynJrgrNABqagxAmLmqWZ8xyYqHmupN7qD6oti3Pq9brK168M3Egy3Xelh3iIXEw1MuxC-/s320/King.jpg" width="320" /></a></div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
Ich arbeite gerade an einem neuen Text über die Neue Rechte, bin aber zu sehr mit anderen Sachen beschäftigt, weshalb es damit noch etwas dauern wird. Ich möchte jetzt nur kurz eine aktuelle Angelegenheit kommentieren. </div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
Von Seiten der Antifa wird immer wieder, und scheinbar sehr erfolgreich, versucht, Veranstaltungen der "Neuen Rechten" zu verhindern. Wie es auch bei rechtsextremen Gruppen wie etwa der NPD üblich ist, wird dann beispielsweise Druck auf Veranstalter, etc. ausgeübt, damit diese ihre Räumlichkeiten den Rechten nicht zur Verfügung stellen. Oft weichen diese deshalb auf Häuser von Burschenschaften aus, wobei selbst dort nur noch sehr wenige bereit sind, sich auf diese Weise mit den Zielen der Rechten zu identifizieren. </div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
Es ist - ganz objektiv betrachtet - eine sehr effektive politische Strategie: Gewisse Ansichten werden so daran gehindert, als "normal", "bürgerlich", oder legitim in Erscheinung zu treten. Es umgibt sie dadurch immer der Nimbus des Radikalen, staats- oder menschenfeindlichen, der eine breitere Wirkung unmöglich macht. Vor allem etablierte Personen, die solchen extremeren Positionen mit ihrem Namen Legitimation verleihen könnten, scheuen in der Konsequenz davor zurück, mit ihnen in Verbindung gebracht zu werden. Oft geht es der Antifa dementsprechend auch bloß um Aufklärung und Protest, was ja völlig normale Mittel der politischen Arbeit sind. Und sehr oft ist das Gejaule der Rechten über "politisch korrekte" Zensur auch einfach nur heuchlerisch. </div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
Jetzt <a href="http://www.sezession.de/53367/strukturelle-repressionen-eine-buchhalterische-frage-an-die-leserschaft.html">meldet</a> die Zeitschrift "Sezession" allerdings, dass ihr aus "politischen Gründen" das Steuerbüro <i>und</i> die Bank gekündigt habe: </div>
<blockquote class="tr_bq">
<div style="text-align: justify;">
Wer ein bißchen aufmerksamer liest und las, weiß längst, daß wir
nicht deshalb keine Veranstaltungsräume mehr finden in Berlin und in
anderen größeren Städten, weil uns die Wirte nicht vermieten wollten:
Sie ziehen ihre Zusagen zurück, weil ihnen die Verwüstung ihres Lokals
oder wenigstens eine Denunziationswelle droht, und natürlich finden das
die ganzen Zeilenhuren und Sekundärpublizisten, die ihre Existenz
unserer Originalität verdanken, gar nicht bedenkenswert, sondern schon
in Ordnung so. Ist ja ein freies Land, kann ja jeder Wirt selbst
entscheiden, wem er ein Plätzchen gewährt.</div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
Diesmal schneidet es aber tiefer ein: Uns ist aus politischen Gründen das Steuerbüro abhanden gekommen, und der <i>Sezession</i>
das Konto wieder (aber keine Sorge: Überweisungen kommen schon noch an,
wir haben eine Frist, und mein Verlag ist nicht betroffen!). </div>
</blockquote>
<div style="text-align: justify;">
Vor zwei Jahren schon hatte Amazon einige Bücher des Antaios-Verlages (der an die "Sezession" angeschlossen ist) aus dem Sortiment genommen, hatte sie also nicht mehr für den Verlag vertrieben. Da Amazon im Buchhandel quasi über ein Monopol verfügt, war das für den kleinen Verlag keine Trivialität, und auch hier hatte es scheinbar Druck auf Amazon gegeben. Die FAZ <a href="http://www.faz.net/aktuell/feuilleton/versandjustiz-souveraen-amazon-12823776.html">berichtete</a> als einzige Mainstream-Zeitung darüber. </div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
Ich bin nicht neutral in dieser Frage. In der Sache stehe ich bei der Antifa, wenn ich auch keineswegs ein Aktivist bin oder sein will. Ich habe auch kein Problem mit aggressiven politischen Manövern, die sich am Rande der Legalität bewegen - der Tortenwurf gegen Beatrix von Storch zum Beispiel war vielleicht nicht die klügste Aktion, aber prinzipiell ist <a href="http://exiledonline.com/feature-new-york-times-hack-eats-horse-sperm-pie/">so etwas</a> in Ordnung. Auch ist die "Sezession" seit spätestens einem Jahr immer mehr aktivistisch in Erscheinung getreten, und muss also damit rechnen, dass andere Maßstäbe angelegt werden als an ein intellektuelles Nischenmagazin. </div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
Ich bin außerdem der Ansicht, dass einige Ansichten tatsächlich keinen Platz in der Öffentlichkeit haben dürfen, und dass man diese Festlegung im Zweifelsfall nicht dem Staat und den Gesetzen überlassen darf, sondern politisch erkämpfen muss. Auch wenn man dabei das Akzeptable vom Inakzeptablem, etwa was Antisemitismus oder Rassissmus betrifft, durchaus nach objektiven Kriterien unterscheiden kann, sollte man nicht leugnen, dass Entscheidungen solcher Art immer eine politische Stoßrichtung haben. Diese Selbstkontrolle der Öffentlichkeit ist eine Gradwanderung, aber eine notwendige. </div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
Mich stoßen aber solche Zensuraktionen gegen politische Gegner, so es nicht wirkliche Verbrecher sind, doch eher ab. Das ist einmal Geschmackssache, denn es wirkt eben doch irgendwie feige und denunziatorisch. Auch verbirgt sich dahinter eine Denkweise, die auch in politisch weniger entscheidenden Fragen zum rigiden Moralismus, und schließlich zu einem langweiligen Konformismus führen kann. Ich bin sehr dafür, Menschen in aller Härte und in aller Öffentlichkeit anzugehen, wenn man denkt, sie haben das verdient. Aber hinter den Kulissen zu arbeiten, um ihnen die Möglichkeiten zur Arbeit zu nehmen ist ja kein politischer Angriff, sondern ein Vernichtungsversuch, eine kalkulierte Gemeinheit, die <i>überhaupt keine öffentliche Wirkung hat </i>und niemanden überzeugen wird. Es geht weniger um Politik als um einen Richtspruch. Und wer braucht sowas?</div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
Ohne einen hysterischen Vergleich a la "Meinungsdiktatur EUSSR" ziehen zu wollen, erinnert mich das auch an die McCarthy-Ära. Aber in einem sehr präzisen Sinn:</div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
Im allgemeinen haben wir die Vorstellung, politische Verfolgung und Zensur gehe immer von einem Staat aus, der die Grenzen der liberalen Ordnung übertritt und die Freiheitsrechte seiner Bürger verletzt, und so erinnern wir uns auch an die Kommunistenhatz unter Senator McCarthy: Die paranoide Hysterie in der amerikanischen Gesellschaft erlaubte es der Regierung, für einige Jahre mit freier Hand Menschen für ihre politischen Überzeugungen zu verfolgen. </div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
Viele liberale Ideologen nennen deshalb auch den McCarthyismus als Paradebeispiel für einen außer Kontrolle geratenen Staat. Sie argumentieren, dass allein die Freiheit des Marktes noch die Freiheit der zu Unrecht verfolgten garantiert habe. Während die Regierung in ihren eigenen Reihen Säuberungsaktionen durchführen konnte, habe die freie Wirtschaft zumindest Zuflucht geboten und so garantiert, dass keine Existenzen zerstört wurden. Ausgerechnet die pro-kapitalistischen Säuberungen hätten dank des Marktes die politische Freiheit nicht gefährden können - so argumentierte etwa Milton Friedman in seinem 1962 erscheindenen Buch "Capitalism and Freedom". Er schrieb weiter:</div>
<blockquote class="tr_bq">
<div style="text-align: justify;">
One may believe, as I do, that communism would destroy all of our
freedoms, one may be opposed to it as firmly and as strongly as
possible, and yet, at the same time, also believe that in a free society
it is intolerable for a man to be prevented from
making voluntary arrangements with others that are mutually attractive
because he believes in or is trying to promote communism. His freedom
includes his freedom to promote communism. Freedom also, of course,
includes the freedom of others not to deal
with him under those circumstances.</div>
</blockquote>
<div style="text-align: justify;">
Das ist allerdings, wie immer bei Libertären, auf gefährliche Weise zu kurz gedacht. </div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
In Wahrheit war der Agent des McCarythismus nämlich nicht primär der Staat, es waren private Unternehmen selbst, die oft aus eigener Initiative, ohne dass man Druck gegen sie ausüben musste, ihre Angestellten auf eine Weise einer Säuberung unterzogen, wie es die Regierung niemals gekonnt hätte. Es war eine zivil organisierte konformistische Hexenjagd. <a href="http://coreyrobin.com/2011/10/25/fear-american-style-what-the-anarchist-and-libertarian-dont-understand-about-the-us/">Corey Robin</a> nennt die Zahlen: </div>
<blockquote class="tr_bq">
<div style="text-align: justify;">
We all remember the McCarthy hearings in the Senate, the Rosenbergs,
HUAC, and so on. All of these incidents involve the state. But guess how
many people ever went to prison for their political beliefs during the
McCarthy era? Less than 200 people. In the grand scheme of things, not a
lot. Guess how many workers were investigated or subjected to
surveillance for their beliefs? One to two out of every five. And while
we don’t have exact statistics on how many of those workers were fired,
it was somewhere between 10 and 15 thousand.</div>
</blockquote>
<div style="text-align: justify;">
Die meisten Unterdrückungsmaßnahmen wurden also von Chefs gegenüber ihren Angestellten ausgeübt. Im liberalen System ist allerdings die Macht, die ein Unternehmer über seine Angestellten, oder ein Quasi-Monopolist wie Amazon über seine "Kunden", ausüben kann, verschleiert. Wir hängen stattdessen der Fiktion an, unsere Wirtschschaftsordnung basiere auf Verträgen und Tauschakten, also der freiwilligen Kooperation gleichgestellter Individuuen. Zensur und Unterdrückung, die nicht vom Staat ausgeht, sondern von (konzentrierter) privater Macht, ist für uns unsichtbar. </div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
Die ironische Pointe ist daher, dass nur ein linker Etatismus, der die Rechte von Angestellten und Kunden stärkt und sie den privaten Tyrannen, die über ihr Leben bestimmen, nicht schutzlos ausliefert, kombiniert mit einem echten wirtschaftlicher Pluralismus, verlässlich die Meinungsfreiheit garantieren kann. Die größte Gefahr für unsere Öffentlichkeit besteht in der stillen Furcht derer, die um ihren Job bangen, oder um ihre Aufträge. Kurz: um ihre Karriere. Eine solche Furcht, man könne sich durch bestimmte Positionen unmöglich machen, oder auch einfach nur ignoriert werden weil man nicht so liefert, wie es erwartet wird (was ja für Journalisten und Autoren schon den Tod bedeutet), darf man natürlich in der Regel nicht öffentlich eingestehen, aber sie bildet quasi das Hintergrundrauschen einer Öffentlichkeit in der alle professionellen Stimmen ohne Ausnahme abhängige Angestellte sind.<br />
<br />
(Das ist übrigens auch der Grund, warum ich in der Beschreibung dieses Blogs so mit meiner künftigen Arbeitslosigkeit kokettiere. Ich habe keine ernsten Sorgen in der Richtung, aber die Notwendigkeit, auf einen Job hinzuarbeiten, übt einen gewaltigen Einfluss auf jeden aus, der irgendwann von seinen Worten und seinem Namen leben möchte. Das ist nicht zwingend verhängnisvoll, aber schlecht und lästig ist es doch, und man sollte damit so bewusst und offen umgehen wie möglich.)</div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
Nebenbei gesagt, gibt es noch einen Grund, sich mit der amerikanischen Paranoia aus den 50ern zu beschäftigen: Viele der damals geäußerten quasi-antisemitischen Verschwörungstheorien über eine finstere Unterwanderung der Regierung ähneln auf erstaunliche Weise dem, was man heute von den wirreren "Asylgegnern" manchmal hören kann. Die Parrallelen sind wirklich frappierend. <a href="http://www.politicalresearch.org/2013/12/16/the-tea-party-the-john-birch-society-and-the-fear-of-mob-rule-an-interview-with-claire-conner/#sthash.8eSFViac.GlYyiT9M.dpbs">Hier</a> ist zum Beispiel ein interessantes Interview mit einer Frau, die in der faschistischen John Birch Society aufwuchs.</div>
Surajprasadhttp://www.blogger.com/profile/17028506697719941537noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-9128018642372750950.post-90975112478896236812016-02-25T05:49:00.004-08:002016-02-25T06:17:28.547-08:00Feeling the Hate in Zwickau<div style="text-align: justify;">
Eines muss man Rechten lassen: Sie sind nicht bequem. Letzten Samstag stand ich mit über 3000 Demonstranten im eisigen Regen auf dem historischen Marktplatz von Zwickau, während uns von der Bühne stundenlang auf ermüdendste Weise die Hetze entgegenschallte. Zumindest einige in der Menge müssen sich gemeinsam mit mir heimlich gefragt haben: "Was zur Hölle machst du eigentlich hier? Hast du wirklich nichts besseres zu tun?" Aber für die Sache müssen auch Opfer gebracht werden, und so bissen wir die Zähne zusammen und hielten aus. </div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
Wie die meisten war ich gekommen, um Jürgen Elsässer sprechen zu hören, aber besonders beeindruckt hat mich Ulrich Pätzold, ein NPD-Kader aus dem Erzgebirge, der den richtigen Bierhallen-Sound von 1922 brachte. Immer daran denken: Das Publikum waren einige Tausend recht normal aussehende Wutbürger aus Westsachsen, ältere Ehepaare neben Halbstarken in Jogginghose und Picaldi-Pulli, Mitglieder eines "Bürgerforums" mit Friedenstauben am Revers neben Leuten von der "Heimatschutzbrigade Plauen". Und das identitäre Lambda neben der Reichsflagge.<br />
<br />
Auch aus Bautzen, wo noch am selben Abend ein noch leerstehendes Flüchtlingsheim angezündet wurde, war eine Delegation angereist.<br />
<br />
Bei dieser Stimme läuft es mir eiskalt den Rücken runter:</div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<iframe allowfullscreen="" class="YOUTUBE-iframe-video" data-thumbnail-src="https://i.ytimg.com/vi/nqGn-ZqZ2Ro/0.jpg" frameborder="0" height="266" src="https://www.youtube.com/embed/nqGn-ZqZ2Ro?feature=player_embedded" width="320"></iframe></div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
Einige ausgewählte Zitate: </div>
<div style="text-align: justify;">
</div>
<div style="text-align: justify;">
<br />
"Damit diese Bonzen Nachts vom Metzger träumen, und damit meine ich uns natürlich, das deutsche Volk, sind wir heute zusammen gekommen!"</div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
"Wir wollen in unserem Land 70 Jahre nach Kriegsende endlich wieder selbst bestimmen können!"</div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
"Globalistenfront verrecke!"</div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
"Die Medienmeute."<br />
"Presseschmierer."<br />
"Antideutsches Pack." </div>
<div style="text-align: justify;">
"Politdarsteller", "Bonzen", "charakterschwache Nullen", "Kinderschänder", "berufslose Versager", kriechen der amerikanischen Nomenklatur hinterher, Kriminelle. </div>
<div style="text-align: justify;">
</div>
<div style="text-align: justify;">
<br />
"Wir sind rechtschaffen. Wir tragen das Herz am rechten Fleck. Wir spüren noch etwas bei dem Wort Heimat, Vaterland, Muttersprache."</div>
<div style="text-align: justify;">
</div>
<div style="text-align: justify;">
</div>
<div style="text-align: justify;">
</div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
"Wenn einer die Sozialreformen von Friedrich Engels gut findet, und ein anderer die Leistungen der Wehrmacht, gut da kann man drüber streiten, aber das ist Geschichte, und heute, heute ist unser Volk in seinem Leben bedroht, unsere ganze Tradition ist bedroht..."</div>
<div style="text-align: justify;">
</div>
<div style="text-align: justify;">
</div>
<div style="text-align: justify;">
</div>
<div style="text-align: justify;">
</div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
"Es geht um unsere Freiheit... Freiheit hängt unmittelbar mit Macht zusammen. Wer nicht frei ist, unterliegt immer einer fremden Macht. Durch die Asylanten erkennen die Deutschen endlich, dass sie im eigenen Land eigentlich gar nichts zu sagen haben."</div>
<div style="text-align: justify;">
</div>
<div style="text-align: justify;">
</div>
<div style="text-align: justify;">
</div>
<div style="text-align: justify;">
<br />
"Der Plan, Völker durch Vermischung zu zerstören ist ja nicht alt [<i>oder "recht alt"?</i>], wie wir alle wissen. Es gab den zweiten Weltkrieg. Aber der russische Abgeordnete der Duma Dimitri Fjodorow [?] sagte vor kurzem: "Uns ist klar, dass die Migration nach Europa von den USA initiiert worden ist, um die nationalen Staaten zu zerstören. Wenn die europäischen Staaten ihre nationalen Identitäten verlieren, können sie sich niemals mehr als Einzelnationen gegen Washington auflehnen." Die bevölkerungsmäßige Zerstörung und die Plünderung unserer Heimat ist nur ein geostrategisches Ziel dieser Verbrecher von Wall Street und Londoner City. Und nach 70 Jahren Gehirnwäsche im Westen und 25 Jahren Verarsche hier in Mitteldeutschland glauben diese Verbrecher, es sei Zeit um diese alten Pläne umzusetzen. Aber zum Glück regt sich der Widerstand. Und das wird nicht funktionieren. [Menge schreit: <i>Widerstand! Widerstand!</i>] Die deutschen Menschen werden jetzt durch diese flutartigen Ereignisse gezwungen werden, endlich einen Standpunkt zu beziehen. Die feige Beobachterposition vom Wohnzimmersessel und das Diskutieren über die Dinge ist vorbei. Jetzt geht es darum ob wir ein freies deutsches Land halten wollen."</div>
<div style="text-align: justify;">
</div>
<div style="text-align: justify;">
</div>
<div style="text-align: justify;">
</div>
<div style="text-align: justify;">
<br />
"Wenn die Politiker in der Zukunft weiterhin glauben, immer nach Weisungen der amerikanischen Strippenzieher entscheiden zu müssen, wird sich der Volkszorn eben massiv entladen. Werden Sie also alle zu Wutbürgern! Denken sie immer an die wahren Schuldigen!"</div>
<div style="text-align: justify;">
</div>
<div style="text-align: justify;">
<br />
"Wir haben noch eine demokratische Chance. Ich hoffe, dass wir sie auch ergreifen können, weil was sonst kommt, ist wirklich entladener Volkszorn und der ist wirklich unberechenbar."</div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
Was ich also an diesem Samstag gelernt habe: Faschismus wärmt scheinbar von innen. Das wohlige, angenehme Gefühl, das einen erfüllt, wenn man in der deutschen Menge steht und seinen Aggressionen freien Lauf lassen kann, lässt einen Regen und Kälte offenbar einfach vergessen. Ich hatte, linksversifft wie ich bin, diesen Vorteil leider nicht. Mir war nicht nur irgendwann sterbenslangweilig, ich bin auch gleich krank geworden. Aber es musste eben sein!</div>
Surajprasadhttp://www.blogger.com/profile/17028506697719941537noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-9128018642372750950.post-48494514634524133452016-02-22T02:32:00.001-08:002016-02-24T17:08:35.330-08:00Widerstand damals und heute<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<iframe allowfullscreen="" class="YOUTUBE-iframe-video" data-thumbnail-src="https://i.ytimg.com/vi/S2o5C844u90/0.jpg" frameborder="0" height="266" src="https://www.youtube.com/embed/S2o5C844u90?feature=player_embedded" width="320"></iframe></div>
<br />
Ab Minute 54, besonders 54:40.<br />
<br />
<div style="text-align: justify;">
Die Generation Pegida, also der durchschnittliche Demonstrant, ist männlich und <a href="http://www.focus.de/politik/ausland/neue-studie-zeigt-das-sind-die-pegida-gegner-auf-den-strassen_id_4432481.html">48 Jahre alt</a>.
Er wurde also gerade erwachsen, als die Mauer fiel, und musste sich in
der neuen Welt ein Leben aufbauen. Er ist nicht in den Westen emigriert,
sondern geblieben. Er ist meist gebildet und er ist nicht arm. Aber er
hatte es nicht leicht. Selbst wenn es ihm trotz der Arbeitslosigkeit und
dem Ausverkauf der 90er gelungen ist, beruflich erfolgreich zu sein,
dann doch unter schwierigen, oft entmutigenden Bedingungen. Es gab
Rückschläge, Demütigungen, vor allem aber, jetzt im mittleren Alter, das
nagende Gefühl, es nicht wirklich geschafft zu haben, irgendwie doch
hinter seinen Möglichkeiten zurück geblieben zu sein. Vielleicht sogar
die stille und wütende Ahnung, dass man um etwas betrogen wurde.
Vorwürfe und Hass. Ja, gut, es ist vielleicht nicht schlecht, aber es
ist nicht das, was man sich einmal erhofft hatte. Was man vielleicht
glaubt, verdient zu haben. Aber geschenkt kriegt niemand was, das hat
man gelernt.</div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
Und jetzt also hat einen die Regierung endgültig verraten. </div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<iframe allowfullscreen="" class="YOUTUBE-iframe-video" data-thumbnail-src="https://i.ytimg.com/vi/9mwCCzOp0uY/0.jpg" frameborder="0" height="266" src="https://www.youtube.com/embed/9mwCCzOp0uY?feature=player_embedded" width="320"></iframe></div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
Pegida ist Faschismus für verbitterte Männer im mittleren Alter. </div>
Surajprasadhttp://www.blogger.com/profile/17028506697719941537noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-9128018642372750950.post-71006133677339057702016-02-20T16:00:00.001-08:002016-02-20T16:24:38.679-08:00Lauter schöne Seelen<div align="JUSTIFY" style="margin-bottom: 0cm;">
„<a href="http://www.taz.de/!5276412/">Grenzen abschaffen und laufen lassen</a>“, unter diesem Titel fantasiert die europapolitische
Think-Tankerin Ulrike Guérot in der Taz von einer Welt ohne Grenzen.
Man weiß nicht, wie man mit ihrem Artikel umgehen soll – fast
wirkt er wie Satire, so als habe ein Rechter sein Bestes getan, um
eine weltfremde „No Border“-Träumerei zu karikieren. Aber er ist
tatsächlich ein perfektes Beispiel für den tragischen Unernst, den
gerade viele Progressive in der Flüchtlingsdebatte oft an den Tag
legen: „Utopien formulieren und denken-sein-lassen“, so könnte
man es beschreiben.
</div>
<div align="JUSTIFY" style="margin-bottom: 0cm;">
<br /></div>
<div align="JUSTIFY" style="margin-bottom: 0cm;">
Der Nationalstaast sei
obsolet, das ist Guérots Ausgangspunkt. „Jeder Mensch muss [...]
in Zukunft das Recht haben, nationale Grenzen zu durchwandern und
sich dort niederlassen können, wo er will“, das findet sie, denn
das sei nicht nur praktisch, sondern auch gerecht. Ebenso wie viele
Radikallibertäre glaubt sie dabei, dass ein Zerfall des
Nationalstaates gesunderweise zur ethnischen Segregation führen
würde. Aber anstatt das zu beklagen, preist sie es als Weg zu einer
auf Toleranz und dem Respekt für „Otherness“ basierenden,
friedlichen Weltgemeinschaft und als Alternative zum unangenehmen
Integrationszwang. Es gehe doch ganz einfach: „Wir stressen uns
nicht mit Integration.“</div>
<div align="JUSTIFY" style="margin-bottom: 0cm;">
<br /></div>
<div align="JUSTIFY" style="margin-bottom: 0cm;">
Man hat das Gefühl einem
weltfremden, jeder Substanz beraubten Liberalismus gegenüberzustehen,
der bis zur letzten, absurden Konsequenz getrieben wurde: Hält sich
der Staat zurück, so die Prämisse, und lässt alle einfach ihr eigenes Ding machen,
ergibt sich von allein die wuselnde, bunte, harmonische Weltrepublik
- „ein kreatives Netz von Vielfalt.“ Das hat mit der wirklichen
Welt sehr wenig zu tun, viel aber mit der Lebenswelt eines
europäischen Großstadt-Yuppies, für den fremde Kulturen und fremde
Menschen vor allem eines bedeuten: mehr Abwechslung bei den
Restaurants. So stellt sich Guérot tatsächlich die Verschmelzung
der Kulturen im Europa ohne Grenzen vor, wie eine Art
Gentrifizierungskampagne, die Eroberung Neuköllns durch die Hipster:
„Die Bewohner der alteingesessenen Städte werden neugierig. Die
Neuankömmlinge haben anderes, interessantes Essen, das eine oder
andere unbekannte Gewürz. Künstler kommen, um zu schauen, zu malen
und zu dichten. Es entstehen hippe Cafés. Studenten, die billigen
Wohnraum suchen, werden ihre WGs in Neu-Damaskus einrichten.“ Und
dann: Völkerfreundschaft. </div>
<div align="JUSTIFY" style="margin-bottom: 0cm;">
<br /></div>
<div align="JUSTIFY" style="margin-bottom: 0cm;">
Das ist alles so trostlos
provinziell, so völlig ignorant gegenüber den Lebenswirklichkeiten
auch der Flüchtlinge, für die Guérot ja eine Lanze zu brechen
meint, dass man es kaum glauben kann. Geradezu sprachlos macht etwa
ihre Verherrlichung von Flüchtlingscamps als herzerwärmende
Erfolgsstory: </div>
<blockquote class="tr_bq">
<div align="JUSTIFY" style="margin-bottom: 0cm;">
„Stadtplaner, die sich mit Flüchtlingscamps
beschäftigen und diese erforscht haben, berichten, dass aus
Flüchtlingscamps nach kurzer Zeit Städte werden, wenn man die
Flüchtlinge nur allein lässt. Der Städtebau scheint in der Natur
des Menschen zu liegen. Im Libanon wurden in den Millionencamps schon
nach wenigen Wochen die sorgfältig rechteckig aufgestellten
UNHCR-Container umgestellt und zurechtgerückt. Es entstanden große
Verkehrsachsen und kleine Nebenstraßen – die Hauptstraße in einem
libanesischen Flüchtlingscamp zum Beispiel wurde Champs Elysée
getauft. Aus dem Nichts entstand Handel, entstanden kleine Boutiquen,
wurde Schrottmaterial von gewieften Tüftlern und Bastlern zu Mopeds
umgebaut; auf einmal gab es kleine Theater oder Tanzfeste. Es dauert,
so sagen Experten, keine sechs Monate, dann wird aus einem
Flüchtlingscamp eine Stadt.“ </div>
</blockquote>
<div align="JUSTIFY" style="margin-bottom: 0cm;">
Ja, und wenn man dann
noch sechs Monate wartet, dann ist es ein Ghetto. Und dann ein Slum.
Und schließlich, nach <a href="https://de.wikipedia.org/wiki/Pal%C3%A4stinensisches_Fl%C3%BCchtlingsproblem">fünfzig
Jahren Freiheit</a> von staatlicher Bevormundung... ist es <a href="http://www.nzz.ch/jahrzehntelanges-warten-im-sand-1.18263419">immer
noch</a> ein Slum. Aber sicher schön „bunt“ und mit schönen
„kleinen Boutiquen“ und so nett und kreativ wie die Urban
Gardening-Parzellen auf dem Tempelhofer Feld.</div>
<div align="JUSTIFY" style="margin-bottom: 0cm;">
<br /></div>
<div align="JUSTIFY" style="margin-bottom: 0cm;">
Das ist ein narzistischer
Diskurs der schönen Seelen. Eine Diskussion, die gar nicht an
politischen Lösungen interessiert ist, und dem im Grunde das eigene
Befinden wichtiger ist, als die Möglichkeit, Verantwortung zu
übernehmen oder Veränderungen zu bewirken. Es ist eine Kapitulation
vor der Wirklichkeit.</div>
<div align="JUSTIFY" style="margin-bottom: 0cm;">
<br /></div>
<div align="JUSTIFY" style="margin-bottom: 0cm;">
So etwas schreibt man
also beim European Democracy Lab. Und so etwas steht in Le
Monde Diplomatique und der Taz. Gleichzeitig treffen sich die Häupter
der EU-Staaten, ohne eine konstruktive solidarische Lösung zur Bewältigung der Flüchtlingskrise zu finden, und es regt sich kein nennenswerter Protest. Es wunder nicht einmal.</div>
<div align="JUSTIFY" style="margin-bottom: 0cm;">
<br /></div>
<div align="JUSTIFY" style="margin-bottom: 0cm;">
Gibt es zwischen diesen zwei Dingen vielleicht
einen Zusammenhang?</div>
<div align="JUSTIFY" style="margin-bottom: 0cm;">
<br /></div>
<div align="JUSTIFY" style="margin-bottom: 0cm;">
<span style="font-size: x-small;">European Democracy Lab ist: „a young,
cross-generational, inter-disciplinary think tank working on new
ideas for the future of European politics, its economy, and a our
shared society“ [sic]</span></div>
<span style="font-size: x-small;">
</span>
<br />
<div align="JUSTIFY" style="margin-bottom: 0cm;">
<br /></div>
Surajprasadhttp://www.blogger.com/profile/17028506697719941537noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-9128018642372750950.post-10438456177310381072016-02-19T03:34:00.002-08:002016-02-19T03:34:43.623-08:00Am Liberalismus gehen die Völker zugrundeEin Gedicht von John Dolan: <a href="https://soundcloud.com/mikeslackenerny/a-response-to-a-letter-to-the-otago-daily-times">A Response to a Letter to the Otago Daily Times</a>.Surajprasadhttp://www.blogger.com/profile/17028506697719941537noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-9128018642372750950.post-19180576477897252372016-02-16T14:59:00.003-08:002016-02-17T03:13:52.293-08:00Vortrag über "Fluchtursachen" von Oliver Piecha<div class="yt watch-title-container" style="text-align: justify;">
Eine sehr schonungslose Zusammenfassung der Situation in Syrien. Sehr bitter, aber wirklich empfehlenswert. Der Vortragende erklärt zum Schluss auch anschaulich, warum die Zahl der Flüchtlinge nach Europa in den nächsten Jahren noch zunehmen wird: <span style="font-weight: normal;"><span class="watch-title " dir="ltr" id="eow-title" title="Die Flüchtlinge aus dem Nahen Osten & die Ruinen des alten Nahen Ostens - Ein Vortrag von Dr. Piecha">"Die Flüchtlinge aus dem Nahen Osten & die Ruinen des alten Nahen Ostens - Ein Vortrag von Dr. Piecha". </span></span></div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<iframe allowfullscreen="" class="YOUTUBE-iframe-video" data-thumbnail-src="https://i.ytimg.com/vi/Lp6NnBu0RGo/0.jpg" frameborder="0" height="266" src="https://www.youtube.com/embed/Lp6NnBu0RGo?feature=player_embedded" width="320"></iframe></div>
<div style="text-align: justify;">
<br />
Edit: Als Kontrapunkt ein internes Memo aus dem State Department von 2012. Es ist eine Nachricht von <a href="https://en.wikipedia.org/wiki/Robert_Stephen_Ford">Robert Ford</a> (damals Botschafter in Syrien) an verschiedene Personen im Außenministerium, in der er eine Einschätzung seines "alten Freundes aus Irak", dem Journalisten <a href="https://en.wikipedia.org/wiki/Richard_Engel">Richard Engel</a>, zusammenfast. Engel hatte gerade einige Zeit mit den Rebellen der Freien Syrischen Armee verbracht, und sich offenbar von deren damaliger Siegesgewissheit anstecken lassen. Selbst der Schluss des Memos, als recht beiläufig von den zu erwartenden Massakern die Rede ist, sollte das Regime fallen, klingt aus heutiger Perspektive gefährlich naiv: <br />
<blockquote class="tr_bq">
He anticipates there will be retaliation against Alawis. Sooner the fighting ends, the fewer Alawis killed in revenge. (note: experienced journalist Nir Rosen says same thing.) Engel speculated that there could be demands to each Alawi community to turn over particular hated individuals and if those communities hesitate, massacres would ensue.</blockquote>
<blockquote class="tr_bq">
• FSA not so hostile to Christians — Engels speculated they would not suffer retaliation like Alawis. </blockquote>
<br />
<blockquote class="tr_bq">
<b>Engel thought the regime failing fast — wasn't sure it would last more than a couple more months.</b></blockquote>
Hier kann man das Dokument im Original nachlesen: https://foia.state.gov/searchapp/DOCUMENTS/HRCEmail_Feb13thWeb/08638FEB13/DOC_0C05796616/C05796616.pdf</div>
Surajprasadhttp://www.blogger.com/profile/17028506697719941537noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-9128018642372750950.post-15408213383218540432016-02-08T06:44:00.000-08:002016-02-08T06:44:44.798-08:00Third Reich 'n' Roll<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
</div>
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
</div>
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
</div>
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
</div>
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
</div>
<br />
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
</div>
<br />
<br />
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
</div>
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
</div>
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
</div>
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEj5kcBpZ-6AbRJGMVliycwrBF-QyZBNYA9Wz8ewSrPkWRtDnjW_j597LQvvSdQYLAIqhQBNV_7ehwpvIWtRDx2CnzghtA0CHjAW_BtApnqr5uLOzibPtxZV6d7v1yC8sH131MEZuGITGt2Y/s1600/IMG_0124.JPG" imageanchor="1" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" height="320" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEj5kcBpZ-6AbRJGMVliycwrBF-QyZBNYA9Wz8ewSrPkWRtDnjW_j597LQvvSdQYLAIqhQBNV_7ehwpvIWtRDx2CnzghtA0CHjAW_BtApnqr5uLOzibPtxZV6d7v1yC8sH131MEZuGITGt2Y/s320/IMG_0124.JPG" width="240" /></a></div>
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
</div>
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<iframe width="320" height="266" class="YOUTUBE-iframe-video" data-thumbnail-src="https://i.ytimg.com/vi/rgyg9tH6jjg/0.jpg" src="https://www.youtube.com/embed/rgyg9tH6jjg?feature=player_embedded" frameborder="0" allowfullscreen></iframe></div>
<br />
<br />Surajprasadhttp://www.blogger.com/profile/17028506697719941537noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-9128018642372750950.post-83608606269475873282016-02-06T10:22:00.004-08:002016-02-06T10:22:51.603-08:00Die andere Seite des Vietnamkrieges<div style="text-align: justify;">
Immer noch und wohl für alle Ewigkeit ist unsere Wahrnehmung des Vietnamkrieges von der amerikanischen Perspektive bestimmt, genauer gesagt: von einigen Hollywood-Filmen. Diese beeindruckenden Bilder entstanden auf der Seite der Gewinner: <a href="http://mashable.com/2016/02/05/another-vietnam-photography/#MHORJDH9mkqH">Another Vietnam</a>. </div>
<br />
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEgnIX5Jwzgfo3YDtiW8XYQCRfokDqIpsiyT6ZHsbJj4z1gl5zvFCTBcq9AjNLgLCz1mIr3bkBK-NMVcimnjzCY3QHVpAk_Af5Db7Dy3AuYFEbNVgGWx4fjjGtMvJc0siCyHXLrXRYUd9Yg5/s1600/anothervietnam2-2.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" height="316" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEgnIX5Jwzgfo3YDtiW8XYQCRfokDqIpsiyT6ZHsbJj4z1gl5zvFCTBcq9AjNLgLCz1mIr3bkBK-NMVcimnjzCY3QHVpAk_Af5Db7Dy3AuYFEbNVgGWx4fjjGtMvJc0siCyHXLrXRYUd9Yg5/s320/anothervietnam2-2.jpg" width="320" /></a></div>
<br />Surajprasadhttp://www.blogger.com/profile/17028506697719941537noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-9128018642372750950.post-23058146628547016842016-02-01T06:53:00.004-08:002016-02-03T11:24:32.775-08:00Armin Nassehi und Götz Kubitschek im Gespräch<div style="text-align: justify;">
<i>Edit: In einer besseren, weil überarbeiteten und vor allem lektorierten Fassung ist dieser Text bei <a href="https://le-bohemien.net/2016/02/03/lasst-uns-ueber-die-neue-rechte-reden/">le-bohèmien</a> nachzulesen. </i><br />
<br />
Die <a href="https://krautreporter.de/1284--wiewohl-ich-skeptisch-bin-will-ich-wenigstens-in-dieser-weise-offen-sein">Krautreporter</a> haben einen etwas älteren Briefwechsel zwischen dem Soziologen Armin Nassehi und Götz Kubitschek veröffentlicht. Dafür bin ich sehr dankbar, denn ebenso wie Nassehi glaube ich auch, dass es keinen Grund gibt, Positionen, wie sie von Kubitschek und seinem Kreis vertreten werden, grundsätzlich vom Diskurs auszuschließen. Wer behauptet, diese Ansichten seien objektiv oder prinzipiell unzulässig (wg. Feindschaft gegen demokratische Grundordnung und so), der will eigentlich nur eine missliebige politische Position bekämpfen. Das ist legitim, und verstehen kann ich es auch, aber letzlich redlich ist es nicht. Zwar ist es sicher übertrieben, wie Gauland das vor kurzem bei "Hart aber Fair" getan hat, die <i>Sezession</i> einfach nur "konservativ" zu nennen, "<span class="st">„mit zum Teil sehr interessanten Artikeln über <i>Heidegger </i>und Sartre und so weiter." Das ist verharmlosend. Aber ebenso falsch ist es nun einmal, extreme Ansichten automatisch aus der Öffentlichkeit zu verbannen. Linksextreme liest man ja auch (und gerne), denn selbst wenn man deren Positionen nicht teilt, haben sie oft etwas interessantes zu sagen. Und überhaupt, wenn dieses sterbenslangweilige Land namens Bundesrepublik eines nicht braucht, dann ist es mehr Harmlosigkeit in der öffentlichen Debatte. </span></div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
<span class="st">Die <i>Sezession</i> ist radikal und kompromisslos rechts, also rechtsradikal. Diese Bezeichnung scheint mir durchaus angemessen, zumindest angemessener als das vage Label "konservativ". Wie der Name <i>Sezession</i> schon besagt, liegt der Standpunkt, den die Zeitschrift einnimmt, außerhalb aller etablierten politischen und gesellschaftlichen Lager, stellt also unsere Gesellschaft sehr grundlegend in Frage. Bezugspunkte sind dabei neben den nun tatsächlich radikalen Vordenkern der Konservativen Revolution aber auch Autoren wie Arnold Gehlen, die einmal, vor langer, langer Zeit, noch zum konservativen Mainstream der Bundesrepublik gehörten, mittlerweile aber, vielleicht zu Recht, vom Zeitgeist aussortiert worden sind. </span></div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<iframe allowfullscreen="" class="YOUTUBE-iframe-video" data-thumbnail-src="https://i.ytimg.com/vi/mWklSE08aCw/0.jpg" frameborder="0" height="266" src="https://www.youtube.com/embed/mWklSE08aCw?feature=player_embedded" width="320"></iframe></div>
<div style="text-align: justify;">
<span class="st"><br /></span></div>
<div style="text-align: justify;">
Dass die <i>Sezession</i> und ihr Umkreis (auch die <i>Junge Freiheit</i>, etc.) in den letzten Wochen aus dem Nischendasein ausgebrochen ist und immer mehr in die Öffentlichkeit vordringen konnte, war eigentlich auf Jahre überfällig, hatte man doch lange schon daran gearbeitet mit metapolitischer Arbeit den Boden für einen gesellschaftlichen Rechtsruck zu bereiten. Nach Jahren der relativen Isolation und Erfolglosigkeit trägt dieses Projekt jetzt Früchte. Mit der Flüchtlingskrise hat sich quasi ein Einfalltor in immer größere Kreise des konservativen Bürgertums geöffnet, eines das zuvor von Sarrazin, Sloterdijk, eurokritischen Ökonomen, etc. mühsam Stück für Stück aufgestemmt worden war. Alles, was sich in der AfD um "Erfurter Resolution" und "Patriotische Plattform" gruppiert (und das eigentliche Machtzentrum in der Partei bildet), ist ideologisch eindeutig von Kubitschek&Co. geprägt. Einer Auseinandersetzung kann man also nicht länger aus dem Weg gehen. </div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
Wobei sich hier auch wieder ein Hoffnungsschimmer abzeichnet: Es wird ja oft argumentiert, dass die AfD ein spezifisches gesellschaftliches Millieu repräsentiert, dass sich von der CDU nicht mehr vertreten fühlt und deshalb auf Dauer eine neue Partei etablieren wird (etwa hier im <a href="http://www.cicero.de/berliner-republik/der-abstieg-der-cdu-der-abstieg-der-cdu/60403">Cicero</a>). Ich bin nicht davon überzeugt, dass es so eine Repräsentationslücke tatsächlich gibt. Ich glaube vielmehr, das eine solche Lücke von Konservativen selbst eigentlich erst herbeigeschrieben, fast beschworen wird. Ohne Euro- oder Flüchtlingskrise würden wir diese Diskussion gar nicht führen. Wenn (oder falls) das durch diese Krisen geschaffene Protestwählerpotential verschwindet, wird die AfD auf die 3%, die sie im Sommer hatte, zurückfallen, und auch die <i>Sezession</i> wird wieder in der Isolation verschwinden. Diese Isolation hat nämlich nicht nur mit der aggressiven Marginalisierungstaktik des politschen Gegners zu tun, sondern ist objektiv darin begründet, dass hier genuin extreme Ansichten vertreten werden, im Sinne von: sie werden nur von einem Bruchteil der Gesellschaft geteilt, geschweige denn überhaupt verstanden (nicht weil die Menschen dumm sind, sondern weil ihnen derart rechte Gedanken so unvertraut sind, so fremd.) Käme es darauf an, wirklich darüber abzustimmen, ob man in einer Gesellschaft leben will, wie sie etwa die AfD herstellen will, dann würden es sich die meisten, die sie heute als "Fundamentalopposition" unterstützen, wohl doch noch einmal überlegen. Vor allem die gesellschafts- und sozialpolitischen Pläne der AfD sind vielen Menschen kaum bewusst - und das nützt deren Wahlergebnissen ungemein. </div>
<div style="text-align: justify;">
</div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
Es lohnt sich aber trotzdem, den Briefwechsel zu lesen, um einen unmittelbaren Eindruck davon zu bekommen, aus welcher Quelle sich viele der rechten Ideen, die gerade in die Öffentlichkeit drängen, eigentlich speisen. Wer davon noch nicht genug bekommt und einen richtigen Innenblick in die Szene gewinnen will, der sollte <a href="http://www.amazon.de/Tristesse-Droite-Die-Abende-Schnellroda/dp/394442221X/ref=sr_1_1?ie=UTF8&qid=1454335865&sr=8-1&keywords=tristesse+droite">dieses</a> interessante Buch lesen. (Wie man sieht, wird es von Amazon nicht vertrieben - das ist noch einmal so eine Sache, die auch für Nicht-Rechte, da stimme ich Nassehi zu, eigentlich inakzeptabel ist.)</div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
Ein Problem habe ich allerdings mit Armin Nassehis Herangehensweise. (Vorsicht: Ich muss zugeben, dass ich nie eines seiner Bücher gelesen habe, außer den Schlagworten "Systemtheorie, hält Links-und-Rechts-Kategorien für überholt und der Komplexität unserer Gesellschaft nicht angemessen" weiß ich wenig über ihn.) Nassehi spricht mit Kubitschek zu sehr, als sei dieser selbst vor allem ein Intellektueller oder gar Soziologe, dem es an einer Analyse und Beschreibung der Gesellschaft gelegen ist. Die eigentliche Dynamik, aber auch die eigentlichen Antriebe von Kubitscheks Denken, und dem rechten Denken allgemein, entgehen ihm auf diese Weise. </div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
Nassehi schreibt etwa: </div>
<blockquote class="tr_bq">
<div style="text-align: justify;">
Ich beobachte an meinem eigenen Fach eine Entwicklung, die zu einem in
dem angedeuteten Sinne „konservativen“ Handlungsbegriff führt.
Konservativ meint, dass wir Handlungen immer mehr in dem Kontext eines
nicht reflexiven, gewohnheitsmäßigen, habitualisierten Zusammenhangs
entdecken und die intentionale Hervorbringung von Handlungen nur einen
kleinen Teil dessen ausmacht, was wir tun. Diese praxistheoretische,
auch systemtheoretisch und netzwerktheoretisch ausgerichtete Idee
erkennt an, dass soziale Ordnung weder Tabula rasa ist, noch wie auf
einer Tabula rasa entworfen werden kann, sondern schon „da“ ist. Das hat
erhebliche Konsequenzen, die tatsächlich zu einer eher konservativen
Lesart verleiten - am genialsten womöglich von dem sehr linken Denker
Pierre Bourdieu begriffen, der empirisch darauf gestoßen ist, wie es um
Restriktionen des Handelns steht.</div>
</blockquote>
<div style="text-align: justify;">
In diesem Sinne als konservativ lässt sich aber höchstens die grobe Grundlage des rechten Denkens beschreiben. Ihren Kern hat man damit noch nicht berührt. Davon bin ich zumindest, ausgehend von Corey Robins genialem Buch <a href="http://www.amazon.de/Reactionary-Mind-Conservatism-Edmund-Burke-ebook/dp/B005H5O20C/ref=asap_bc?ie=UTF8"><i>The Reactionary Mind</i></a>, überzeugt.</div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
Rechte glauben an Hierarchien und an die Ungleichheit der Menschen. Wenn sie von der Stabilität und der Notwendigkeit fester gesellschaftlicher und sozialer Normen und Institutionen sprechen, dann ist damit immer erstens eine hierarchischere Ordnung gemeint, und zweitens eine, die sich dadurch auszeichnet, dass konkreter, fester, und freier Kontrolle und Macht von einigen Menschen über andere Menschen ausgeübt wird. Ob der Staat gegenüber Arbeitslosen, die Justiz gegenüber Kriminellen, der Unternehmer gegenüber Angestellten, der Lehrer gegenüber Schülern, oder der Vater gegenüber Frau und Kind: Immer geht es darum, die Freiheit und Macht "natürlicher" Authoritäten über die zu stärken, die auf Kontrolle und Leitung angewiesen sind. Wenn Konservative davon sprechen, dass Menschen notwendig in Strukturen eingebunden sein müssen und dass es völlige individuelle Freiheit nicht geben kann, dann sind diese Strukturen nicht anonyme, abstrakte "Institutionen": Anders als ein an Luhmann geschulter Soziologe haben Konservative da ganz konkrete Machtverhältnisse vor Augen. Aber weder die Begriffe Hierarchie, Macht, Unterordnung, Kontrolle, Klassenbewusstsein, oder Herrschaft spielen im Briefwechsel eine Rolle.<br />
<br />
(Besonders deutlich wird das bei Nassehis Einschätzung des Nationalsozialismus als "eher" linke Bewegung. Akzeptiert man Hierarchie und Authoritarismus als zentrale Fixpunkte rechter Ideologie, wird klar, dass die vom Nationalsozialismus angestrebte Gesellschaft vielmehr ultra-rechts gewesen ist. Der "neue Mensch" sollte ja eben nicht durch Befreiung geschaffen werden, sondern durch Führung, Kampf und Auslese gezüchtet. Das nur nebenbei.)</div>
<div style="text-align: justify;">
</div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
Noch einmal: Es geht Rechten vor allem darum, klarere und strengere Herrschaftsverhältnisse herzustellen, das ist es, woran sie glauben. Wie ich schon einmal am <a href="http://andauerndfreiheit.blogspot.de/2015/05/weltanschauung-erster-teil-it-is-fairly.html">Beispiel Sarrazin</a> veruscht habe zu belegen, missfällt ihnen an der ausländischen Bevölkerung oft ja nicht einfach nur ihre Anwesenheit. Es ist mehr die Tatsache, dass die ausländische Bevölkerung (die zumindest bei Sarrazin mit der deutschen Unterschicht verschwimmt) nicht der unmittelbaren Kontrolle der deutschen bürgerlichen Gesellschaft untersteht. Überspitzt gesagt: Eine migrantische Bevölkerung, die nicht durch staatsbürgerliche Rechte, ein Klima der Toleranz und Gleichberechtigung, sowie den Sozialstaat geschützt und zu gleichberechtigten, autonomen Subjekten gemacht werden würde, wäre auch für die Rechte akzeptabel. Und wer weiß, vielleicht würde das vorgeschobene Argument der "Fremdheit" schnell an Bedeutung verlieren, wenn man Immigranten so wie in vielen anderen Ländern (Singapur, Saudi-Arabien, etc.) zu einer fast rechtlosen, niedrigen Kaste degradieren würde...</div>
<div style="text-align: justify;">
</div>
<div style="text-align: justify;">
Wenn die AfD praktische Vorschläge zum Umgang mit "Ausländern" macht, dann ist nicht nur von Vertreibung und ethnischer Reinheit die Rede, sondern vielmehr von ganz konkreten, sehr unmittelbaren Herrschafts- und Kontrollmechanismen: Predigen in Moscheen sollen nur auf Deutsch erlaubt sein, um die Überwachung zu erleichtern, Abschiebungen sollen erleichtert werden und als disziplinierendes und strafendes Mittel verwendet werden, es soll mehr Polizei geben, mehr Bewaffnung der Bürger. Und dazu viele symbolische Maßnahmen, die vor allem darauf abzielen, laut und deutlich Dominanz auszustrahlen - etwa der Vorschlag, die Errichtung von Moscheebauten, die auch als solche zu erkennen sind, von der Zustimmung der Anwohner abhängig zu machen.</div>
<div style="text-align: justify;">
</div>
<div style="text-align: justify;">
Wenn die AfD in Sachsen-Anhalt Schullehrpläne oder Programme der öffentlichen Theaterbühnen auf einen "deutschen Kurs" bringen will, dann ist das nicht nur das Bedürfnis nach ethnischer Reinheit, es ist vor allem das Bedürfnis, über gesellschaftliche Bereiche Macht und Kontrolle auszuüben, die im Moment frei und unabhängig sind und <i>nicht </i>der unmittelbaren Kontrolle des konservativen Bürgertums unterliegen. Auch die Ablehnung supra-nationaler Regierungsinstitutionen wie der EU speist sich letztlich aus dem Bedürfnis nach stärkerer eigener Herrschaft und Macht: Eine renationalisierte, oder sogar re-regionalisierte, Politik würde vor allem den Status nationaler und lokaler Eliten stärken, die sich im Moment oft von der goßen Welt und der EU <i>entmachtet </i>fühlen. Mehr Souveränität bedeutet einen Zugewinn an Status und konkreter Macht für diese lokalen Eliten. Wenn die AfD sagt: "Mut zu Deutschland!", dann meint sie "Bürgertum, habe den Mut, dir wieder mehr Kontrolle über Deutschland anzueignen!"</div>
<br />
<div style="text-align: justify;">
Um es klar zu stellen: Ich glaube nicht, dass jeder einzelne Rechte von dem persönlichen Drang nach Macht und Herrschaft getrieben ist, obwohl das sicher oft die Motivation ist. Aber jeder Rechte glaubt, dass eine Gesellschaft nur funktioniert, wenn es in ihr Hierarchien und Herrschaft gibt, wenn also vielen Menschen ganz konkret Freiheiten und Autonomie genommen werden: den Armen, den Arbeitslosen, den Arbeitern, den Muslimen, den Fremden, den Studenten, den Faulen, den weniger Klugen, den Kindern, den Frauen, den Schülern, den Kulturschaffenden, den Medien, etc. Auch marktradikale Libertäre, die ja eigentlich die "individuelle Freiheit" hoch halten, sind in diesem Sinne "Rechts": Sie glauben bloß, dass die Disziplinierung, Herrschaft und Hierarchisierung, um die es ihnen <i>eigentlich</i> geht, am wirksamsten und gerechtesten von einer freien Marktwirtschaft vollzogen werden kann.</div>
<br />
<div style="text-align: justify;">
Kubitschek
macht sehr deutlich, warum er gerade für schwächere Menschen härtere
Lebensumstände für begrüßenswert hält: Nur eine unabgefederte, unsichere, härtere Existenz könne sie zu einer würdigen Lebensführung verleiten - die <a href="http://andauerndfreiheit.blogspot.de/2015/11/der-crash-ist-die-losung-denn-das-leben.html">Abfederung von Druck führt zu Dekadenz</a>:</div>
<blockquote class="tr_bq">
<div style="text-align: justify;">
"Wir leben indes in einer Zeit, in der jedes Schicksal abgefedert, jeder
Lebensirrtum ausgebügelt, der Schrott jedes Experiments weggeräumt wird –
wo sollte da eine konservative Handlungslehre herkommen, die tiefer
reichte und tiefer wirkte als irgendein Lack?"</div>
</blockquote>
<div style="text-align: justify;">
Die praktische politische Dimension dieses Gedankens, nämlich seine Anschlussfähigkeit für
ein Bürgertum, dass sich größere Kontrolle und weniger (staatlich
erzwungene) Solidarität mit den Schwächeren und Anderen wünscht, wird von Nassehi übersehen, der Kubitschek vor allem mit den Begriffen Homogenität und Komplexität zu greifen versucht. Aber um gesellschaftliche Homogenität allein geht es den Rechten nicht. Die Vorstellung unauflöslich fremder, ja prinzipiell feindlicher kultureller Identitäten ist vielmehr Bedingung des Gedankens der Ungleichheit, und dieser wiederum ist der notwendige, grundlegende Schritt zur Schärfung von Hierarchien. Rechten geht es um den Angriff auf die Freiheit der Vielen, zugunsten der Freiheit und der Macht der Wenigen.In diesem Sinne ist die AfD "freiheitlich": Sie möchte es den natürlichen Eliten - als die sich das konservative, männliche Bürgertum versteht ("Leistungsträger") - ermöglichen, endlich wieder den angemessenen gesellschaftlichen Rang zu beanspruchen und sich die Freiheit zu nehmen, direkter und mit besserem Gewissen Macht über den Rest der Gesellschaft auszuüben. </div>
<div style="text-align: justify;">
<br />
Kubitschek, et. al. sagen gerne, dass sie im preußischen Sinne "dienen" möchten, dass ihnen die Erfüllung dieses Wunsches in der aktuellen, dekadenten Gesellschaft allerdings unmöglich ist. Dieser Gedankde des "Dienens" besitzt für sie einen unglaublichen Pathos und ist offensichtlich eine ehrliche Sehnsucht. Aber auch hier geht es um Hierarchien: Nur in eine hierarchische, strengere Ordnung könnten sie sich mit gutem Gewissen einfügen, nur in dieser würden sie sich aufgenommen und wert geschätzt fühlen - auch wenn sie selbst nicht einmal unbedingt an der Spitze dieser Ordnung stehen möchten. Mit anderen Worten: Wenn irgendwann wieder die Berufe des akademischen Bürgertums (Leher, Offiziere, Ärzte, Unternehmer, Anwälte, Professoren, etc.) den gleichen Status, die gleiche gesellschaftliche Authorität besitzen, wie sie das in den guten alten Zeiten, im Kaiserreich oder sogar noch in den Anfangszeiten der Bundesrepublik taten, dann müssen vielleicht auch die Rechtsintellektuellen nicht mehr traurig sein und können ihre Zeitschriften einstellen. Bis dahin aber haben sie unserer Gesellschaft den Kampf erklärt.</div>
Surajprasadhttp://www.blogger.com/profile/17028506697719941537noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-9128018642372750950.post-65908811705798204422016-01-25T13:55:00.000-08:002016-01-25T14:06:02.828-08:00Interview mit Nenad Popovic von Refugee Aid Serbia<table align="center" cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="margin-left: auto; margin-right: auto; text-align: center;"><tbody>
<tr><td style="text-align: center;"><a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEhUbCXP3Jlry4Q2k3T5PSrJu8EE_tuSwKwDVRbMBB1BIeP8Me7QQwFLBLOeedXpXlU2OIkvuXB6UC4XhdGJQsoA2-dwJn9EVij3naJHeGpyxCo0JgyhbMUT8dl9hSxZhL6kRgg8PbWvxQ4p/s1600/Photo+8.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: auto; margin-right: auto;"><img border="0" height="225" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEhUbCXP3Jlry4Q2k3T5PSrJu8EE_tuSwKwDVRbMBB1BIeP8Me7QQwFLBLOeedXpXlU2OIkvuXB6UC4XhdGJQsoA2-dwJn9EVij3naJHeGpyxCo0JgyhbMUT8dl9hSxZhL6kRgg8PbWvxQ4p/s400/Photo+8.jpg" width="400" /></a></td></tr>
<tr><td class="tr-caption" style="text-align: center;">Foto von <a href="https://www.facebook.com/refugeeaidserbia/?fref=ts">Refugee Aid Serbia</a></td></tr>
</tbody></table>
<div style="text-align: justify;">
<br />
Bei<a href="http://souciant.com/2016/01/do-it-yourself-refugee-aid/"> Souciant</a> erschien jetzt mein Interview mit einem der Mitbegründer dieser Belgrader Flüchtlingshilfsorganisation. Die deutsche Version gab es letzte Woche im <i>Neuen Deutschland</i>. Es ist sehr schwer abzusehen, wie die Situation auf dem Balkan entwickeln wird, ob vielleicht sogar die Grenze in Mazedonien bald endgültig abgeriegelt ist. Aber die Menschen finden immer einen Weg, ob zu Fuß über die grüne Grenze, ob mit Schleppern... Der Exodus über den Balkan wird sich wohl auch diesen Sommer wiederholen. </div>
<blockquote class="tr_bq">
<i>It looks like crisis is growing and Belgrade may have that
“Casablanca” feel again, with a plenty of desperate people floating
around or ending in the hands of traffickers.</i><br />
<i>We really have no clue what is the solution, as long as there are obstacles to the free travel. Open the borders and save them.</i></blockquote>
Ich will aus diesem Anlass auch noch mal auf meinen <a href="http://www.migazin.de/2015/09/24/endstation-serbien-die-zeit-fluechtlingen/">Bericht aus Belgrad</a> im September verweisen. Damals schrieb ich:<br />
<div style="text-align: justify;">
<blockquote class="tr_bq">
<div class="selectionShareable">
Der Staat Serbien, der noch in den letzten
Jahren eines der höchsten Haushaltsdefizite Europas auswies, führt
gerade eine schonungslose Sparpolitik durch – unter den zustimmenden
Blicken Europas und des <a href="https://www.imf.org/external/np/sec/pr/2015/pr1567.htm" target="_blank">Internationalen Währungsfonds</a>.
In Folge der Privatisierungen und der Austeritätsmaßnahmen wird für das
kommende Jahr ein Anwachsen der Arbeitslosenquote auf über 20%
erwartet. <a href="http://inserbia.info/today/2015/09/paunovic-80pct-of-serbian-asylum-seekers-in-germany-members-of-roma-minority/" target="_blank">Laut amtlichen Quellen</a>
haben allein im ersten Halbjahr 2015 über 11.000 Serben das Land auf
der Suche nach einem besseren Leben verlassen, 85% von ihnen Roma. Fast
kein Flüchtling will in Serbien bleiben, das war immer die Grundannahme
hinter der serbischen Flüchtlingspolitik.</div>
<div class="selectionShareable">
Was wird passieren, wenn nicht nur den
serbischen Emigranten, sondern auch den Flüchtlingen aus den
Kriegsgebieten im Mittleren Osten die Einreise nach Europa versperrt
wird? Bisher gibt es fast keine Unterkünfte für Flüchtlinge, in denen
sie den nahenden Winter verbringen könnten. Doch selbst wenn diese – mit
Unterstützung der EU – errichtet werden könnten, wäre damit das Problem
der Westbalkanroute einfach nur aus dem Schengenraum exportiert – und
damit dem schwächsten Glied in der Kette aufgebürdet. Zwar gibt es mit
Serbien ein Rückübernahmeabkommen, welches EU-Staaten erlaubt,
Flüchtlinge, deren Asylantrag abgelehnt wurde, wieder nach Serbien
zurückzusenden, aber schon jetzt protestiert die serbische Regierung <a href="http://inserbia.info/today/2015/09/return-of-refugees-to-serbia-would-mean-scrapping-of-right-to-asylum/" target="_blank">verzweifelt dagegen</a>, dass sich europäische Regierungen – dem Vorbild Ungarn folgend – dieses Rechts tatsächlich bedienen könnten.</div>
<div class="selectionShareable">
Noch gelingt vielen irgendwie die <a href="http://newirin.irinnews.org/crossing-croatia" target="_blank">Ausreise</a>.
Aber wenn die Grenzen nach Europa irgendwann geschlossen bleiben, und
sich die Flüchtlinge der Westbalkanroute in Serbien zu stauen beginnen,
könnte Serbien im Gegensatz zu den reicheren EU-Staaten sehr schnell
überfordert sein. Man kann nur hoffen, dass Europa es nicht soweit
kommen lassen wird.</div>
</blockquote>
Daran sollte man immer denken, wenn etwa behauptet wird, es hätte eine Alternative dazu gegeben, damals die Grenzen zu öffnen. <br />
<br />
Nenad Popovics Reise nach Griechenland kann man <a href="https://www.gofundme.com/refugeeaidserbia">hier</a> mit Spenden unterstützen. </div>
Surajprasadhttp://www.blogger.com/profile/17028506697719941537noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-9128018642372750950.post-21963163752946351952016-01-25T05:07:00.000-08:002016-01-25T14:00:35.320-08:00Der Krieg gegen die Kurden<div style="text-align: justify;">
Ich liebe Twitter. Einmal weil es - und das ist jetzt etwas ambivalent - perfekt dazu geeignet ist, das nie abschaltende Hirn eines News-Junkies mit einem unfassbaren, permanenten Strom von Informationen zu versorgen (irgendwo auf der Welt tweeten die Leute immer.) Andererseits bietet Twitter die Gelegenheit, in bestimmten, kleineren Öffentlichkeiten mitzuhören und unmittelbare Eindrücke davon zu bekommen, was Menschen bewegt, die auch persönlich von Ereignissen überall auf der Welt betroffen sind. Ich folge zum Beispiel einigen Nigerianern, die ja dankbarerweise auf Englisch miteinander reden, aber auch seit längerem vielen Türken und Kurden, die sich auf Englisch oder Deutsch über den eskalierenden Bürgerkrieg in ihrer Heimat unterhalten. Zwischen dem immer hitziger werdenden Streit um die Flüchtlingspolitik oder die amerikanischen Vorwahlen, woraus mein sonstiger Feed im Moment vor allem zu bestehen scheint, schoben sich deshalb seit Monaten zunehmend düstere Nachrichten aus dem Kriegsgebiet und dem politischen Kampf in der Türkei. Wenn man bedenkt, auf welche vorsätzliche und planvolle Weise der Konflikt dort eskaliert worden ist (eskaliert mal als aktives Verb verwendet), finde ich es erstaunlich, dass in Europa und vor allem Deutschland noch so wenig davon zu spüren ist. Aber das wird wohl noch kommen. </div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
Jedenfalls berichtete jetzt auch die ARD über den Kampf des türkischen Staates gegen die Kurden:</div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<iframe allowfullscreen="" class="YOUTUBE-iframe-video" data-thumbnail-src="https://i.ytimg.com/vi/-OfnsgL7ojA/0.jpg" frameborder="0" height="266" src="https://www.youtube.com/embed/-OfnsgL7ojA?feature=player_embedded" width="320"></iframe></div>
<div style="text-align: justify;">
<br />
Beitrag in Mediathek <a href="http://www.daserste.de/information/wissen-kultur/ttt/videos/hexenjagd-auf-kurdische-kultur-100.html">hier</a>.</div>
Surajprasadhttp://www.blogger.com/profile/17028506697719941537noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-9128018642372750950.post-58141246800397450432016-01-24T09:05:00.000-08:002016-02-03T06:48:56.260-08:00"Die AfD Sachsen-Anhalt will keine Revolution"<div style="text-align: justify;">
<a href="https://www.blogger.com/"><span id="goog_570571207"></span><span style="color: blue;">Gestern</span></a><a href="https://www.blogger.com/null"> <span id="goog_570571208"></span></a>traf sich die AfD Sachsen-Anhalt zu einem Parteitag, der den Beginn des Wahlkampfes markieren sollte. Landesvorsitzender André Poggenburg beschrieb dort seine Partei als "liberal- und nationalkonservative Partei Mitte-Rechts" - nur um dann heute das<span style="color: blue;"> <span style="color: blue;"><a href="https://www.compact-online.de/wir-sind-eine-buergerliche-partei-interview-mit-afd-landesvorsitzenden-andre-poggenburg/">erste Interview</a></span></span> des Wahlkampfes in der Compact zu lancieren. Auch hier spricht er viel von Bürgerlichkeit, das Thema Asyl und Einwanderung ist offenbar bewusst ausgespart. Aber wie heißt es so schön: <i>the medium is the message</i>. </div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
Auch interessant ist seine Antwort auf die Frage, wie man es mit dem Rechtsextremismus halte: </div>
<blockquote class="tr_bq">
<div style="text-align: justify;">
Die AfD lehnt die politische Gewalt ab, egal ob rechts, links oder aus
religiösen Motiven. Bei einigen im Landtag vertretenen Parteien bin ich
mir da gar nicht so sicher, ob das nicht insgeheim anders gesehen wird.
Unsere klare, bejahende Haltung zum 20. Juli 1944 dürfte für jeden
bekennenden Nazi eine aussagekräftige Wirkung haben. </div>
</blockquote>
<div style="text-align: justify;">
</div>
<div style="text-align: justify;">
Nun kann man ja ziemlich rechts sein und trotzdem den realexistierenden Nationalsozialismus ablehnen. Man kann auch Faschist sein und Stauffenberg verehren. Mit dieser Antwort bekennt sich Poggenburg, wie ich es sehe, als Zögling der Neuen Rechten, die zwar die Gewalt ablehnen mag, aber eben auch die Demokratie wie wir sie heute verstehen. (Wer einen Eindruck davon gewinnen will, was Stauffenberg der Neuen Rechten bedeutet, und wofür die Wirmer-Fahne genau stehen soll, der lese <a href="http://www.kontrakultur.de/2015/07/eine-bewegung-ohne-helden/">diesen Text</a>. Kontrakultur ist ein kleines neu-rechtes, identitäres Projekt hier aus Ostdeutschland. Sie mögen Kampfsport und keine Ausländer und sind seit kurzem <a href="https://www.facebook.com/Kontrakultur-Halle-746224155503779/">in Halle</a> mehr aktiv.)</div>
<div style="text-align: justify;">
Am 27.01. beginnt die AfD ihren Wahlkampf mit einer Kundgebung in Magdeburg, auf der auch Björn Höcke sprechen wird. <span style="color: blue;"><a href="https://www.compact-online.de/24-01-compact-live-in-dresden-freiwild-frau-der-koelner-sex-dschihad-als-angriff-auf-unsere-kultur-und-freiheit/">Heute</a></span> gab es eine Compact-Diskussionsveranstaltung in Dresden bei der Götz Kubitschek, Ellen Kositza (beide von der Sezession) und Jürgen Elsässer gemeinsam auftraten. Kubitschek und Elsässer unterstützen gemeinsam die Anti-Asyl-Initiative <span style="color: blue;">"<span style="background-color: white;"><span style="color: blue;"><span style="color: blue;"><a href="http://einprozent.de/">Ein Prozent</a></span></span></span>"</span>, die darauf hinarbeitet, lokale Proteste zu einer nationalen rechtsnationalen Bewegung zu vernetzen. Zuerst vorgestellt wurde die Inititaive "Ein Prozent" auf einer Compact-Konferenz in Berlin Ende Oktober. Und jetzt <a href="https://www.compact-online.de/fuer-deutschland-einstehen-ein-prozent-genuegt/">schaut einmal</a>, wer da neben Prof. Schachtschneider, Kubitschek, Elsässer und dem österreichischen identitären Aktivisten Martin Sellner auf der Bühne stand...<br />
<br />
Wer mehr über "Ein Prozent" erfahren will, und darüber, welche Kräfte in dieser Bewegung zusammenwirken, der kaufe sich bitte die nächste Ausgabe des <a href="http://kreuzer-leipzig.de/">Kreuzers</a>. </div>
Surajprasadhttp://www.blogger.com/profile/17028506697719941537noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-9128018642372750950.post-35733648346283471252016-01-17T06:21:00.000-08:002016-01-17T14:08:30.942-08:00Quäl dich durch die coolen Bücher<div style="text-align: justify;">
In der <a href="http://www.zeit.de/2016/03/new-sincerity-literatur-trend-usa-traurigkeit"><i>Zeit</i></a> gibt es einen Artikel, der uns vom "neuen literarischen Modetrend aus den USA[!!!!]" erzählt: "New Sincerity" nämlich. Ich finde es etwas traurig, wie in Deutschland ständig irgendwelche New Yorker-Hipster-Phänomene, die schon dort nur einen kleinen, szenigen Kreis interessieren, im Feuilleton ausgebreitet werden. Besonders leid taten mir vor einigen Jahren all diese Leute, die so tun mussten, als hätten sie "Unendlichen Spaß" mit Genuss gelesen. Auch wenn ich David Foster Wallace mag - das habe ich ihnen einfach nicht abgenommen. </div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
Ist es wirklich so langweilig hier, dass wir "jeden Dreck, der vom Westen kommt" für unsere Kulturartikelei ausschlachten müssen? Zugegeben, ab und zu trifft es ein würdiges Produkt der New Yorker Szene, wie etwa das kleine, aufstrebende sozialistische Magazin <a href="https://www.jacobinmag.com/">Jacobin</a> (made in Brooklyn), über das schon eine ganze Reihe von Reportagen in Deutschland erschienen sind. Aber meist sind es eben solche langweiligen, sich selbst gut vermarktenden Produkte der dortigen Kulturschaffendenszenerie. </div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
Ich glaube auch, dass deutsche Feuilletonisten (kuhäugig die Weltstadt bewundernd) oft unterschätzen, wie professionell selbst eine 23-jährige amerikanische Dichterin in der Selbstinszenierung und Trendverkörperung vorgehen kann. "New Sincerity" ist zumindest ein reiner Merketingbegriff, in die Welt gesetzt von der langweiligsten, humorlosesten und karrierebewusstesten Autorenclique die man sich nur vorstellen kann. Und nicht Ausdruck eines "enttäuschten, romantischen Bewusstseins in einer hoffnungslos entromantisierten Welt". </div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
Im jungen deutschen Feuilleton, immer nach dem neusten hippen Trend schielend, finden diese literarischen Selbstvermarkter dann die nötigen leichtgläubigen Opfer: "Ob dieser roboterhafte Bekenntniston, in dem Sexualität und
Seelenhaushalt geschildert werden, nun gut ist oder schlecht, ist
zunächst gar nicht die Frage. Man muss erst einmal sagen: Er klingt neu." Na dann...man soll es wohl lesen als bitteren Dienst an der Trendigkeit, wie sehr es einen auch zu Tode langweilen mag...</div>
<br />
<div style="text-align: justify;">
Wer einen wirklich guten Roman aus New York lesen will, dem kann ich unbedingt "The Princess of 72nd Street" empfehlen. Auch dieses Buch passt, obwohl es zuerst 1979 erschien, perfekt in unseren Zeitgeist, erzählt es doch aus der unmittelbaren, ultra-subjektiven Perspektive einer manisch-depressiven, von den Männern gequälten, zwischen Unsicherheit und wahnhafter Selbstüberschätzung schwankenden jungen Künstlerin. Aber im Gegensatz zur flachen, humorlosen, desinteressierten und betäubten Schreibweise der Neuen Ernsten macht Elaine Kraf aus diesem Ansatz eine beeindruckende, derilierende und gleichzeitig schonungslos realistische literarische Seelenschau. Mit ihrem psychotischen, oft wild assoziierenden, surrealen Stil vollbringt sie in echt, was Beatautoren wie Ginsberg immer nur spielen konnten. Gleichzeitig ist das Buch unterlegt von einem harten, oft verstörenden Sinn für die Wirklichkeit. Und verdammt witzig ist es auch noch. Originell und geistreich eben, das trifft es. </div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
Als das Buch zuerst erschien, hat niemand es beachtet. Erst vor kurzem gab es eine Neuausgabe, die ihm wenigstens ein paar Leser bescherte. Es wäre ein Buch, das es wirklich verdient hätte, auch auf Deutsch zu erscheinen. Ich vermute, dass Elaine Kraf, ähnlich wie die ebenfalls lange vergessene, große Jean Rhys, nie die Anerkennung gekriegt hat, die sie verdient hätte. Es trifft immer die Falschen. </div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEiNEeGwij303YWw4zyvMdZspIR03pIJ4H3zoqElorb3Zv2D4vqoTlXM3nhnOm3WE_bGSJOtFa8EnyKzSMM7bzDbH7JHvPVF169DspH0eZsOL7EQEdKD2npPGHpHPbSyH-vG7JueLOxY_vCO/s1600/princess.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" height="320" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEiNEeGwij303YWw4zyvMdZspIR03pIJ4H3zoqElorb3Zv2D4vqoTlXM3nhnOm3WE_bGSJOtFa8EnyKzSMM7bzDbH7JHvPVF169DspH0eZsOL7EQEdKD2npPGHpHPbSyH-vG7JueLOxY_vCO/s320/princess.jpg" width="206" /></a></div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
Surajprasadhttp://www.blogger.com/profile/17028506697719941537noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-9128018642372750950.post-50280099895677817252016-01-17T04:49:00.002-08:002016-01-17T04:54:45.367-08:00"Eine Verhärtung des politischen Klimas"<div style="text-align: justify;">
Ich habe ein paar Texte im <i><a href="http://kreuzer-leipzig.de/">Kreuzer</a> </i>veröffentlicht! In der aktuellen Ausgabe ist das eine Reportage über eine vom Legida-Millieu durchsetzte Diskussionsveranstaltung auf dem sächsischen Land ("Wutbürger und Plastikpalmen" lautet der Titel), in der nächsten Ausgabe dann eine Recherche über die Hintergründe und Absichten einer neuen rechten Vernetzungsplattform: <a href="http://einprozent.de/">Ein Prozent</a>.</div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
Der <i>Kreuzer</i> ist ein unabhängiges Stadtmagazin aus Leipzig, aber ein sehr gutes. Anstatt Kulturwerbetextchen als Begleitprogramm für Restaurantanzeigen findet man dort wirklich interessante und gut gemachte Texte und Journalismus. Ich hoffe, dass ich auch in Zukunft öfter für die schreiben kann. </div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
Und "Ein Prozent" ist ein sehr brennendes Thema im Moment, zumindest hier in Sachsen und Sachsen-Anhalt. Es wird interessant sein, zu beobachten, wie der Wahlkampf der AfD sich zu den rechten Anti-Asylbewegungen verhält, wie direkt man da verschmelzen wird.</div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
Eine Aktion von "Ein Prozent" ist übrigens eine Vorbereitung einer Verfassungsbeschwerde und "Massenklage" gegen die angeblich rechtsbrecherische Asylpolitik der Regierung. Angeleihert wird das von dem Staatsrechtler Karl Albrecht Schachtschneider, der schon seit Jahren gegen die europäische Einigung Don Quijote-haft zu Felde zieht. </div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
Bemerkenswert finde ich, dass dieser Vorwurf des Rechtsbruches nicht nur aus der rechten Bewegung kommt, sondern auch von der CSU instrumentalisiert wird, die ja bekanntlich den konservativen Schriftsteller (über "Werte" und so) und ehemaligen Verfassungsrichter Udo di Fabio um ein entsprechendes Gutachten gebeten hat. Ich kann die rechtlichen Fragen natürlich nicht beurteilen, aber im <a href="http://verfassungsblog.de/dem-freistaat-zum-gefallen-ueber-udo-di-fabios-gutachten-zur-staatsrechtlichen-beurteilung-der-fluechtlingskrise/">Verfassungsblog</a> zumindest kommen die zwei Professoren Jürgen Bast und Christop Möllers zu einem vernichtenden Urteil. Lesenswert ist ihr Fazit, in dem sie klarstellen, was es bedeutet, den Vorwurf des Rechtsbruches derart politisch zu instrumentalisieren - und das auch noch durch einen Teil der Regierungskoalition selbst: </div>
<div style="text-align: justify;">
<blockquote class="tr_bq">
Fazit: Das Gutachten nutzt fragwürdige staatstheoretische Argumente,
um den Bund zu europarechtswidrigen Alleingängen anzuhalten, die dieser
den Ländern angeblich verfassungsrechtlich schuldet. Das ist steil. Man
kann dieses Gutachten auch als Zeugnis einer Verhärtung des politischen
Klimas sehen, in dem nun ehemalige Verfassungsrichter ihre hohe
Reputation dazu verwenden, einer demokratischen Regierung einen
Rechtsbruch zu unterstellen, ohne diesen konkret benennen zu können.
Sicherlich nicht bringt dieses Gutachten dagegen eine Absicht der
Bayerischen Staatsregierung zum Ausdruck, gegen den Bund zu klagen. Dass
eine Klage damit nicht zu gewinnen ist, wissen auch die erfahrungsgemäß
hervorragenden Juristen in München.</blockquote>
</div>
<div style="text-align: justify;">
Auch die AfD beginnt mich immer an die amerikanische Rechte zu erinnern, mit diesem hysterischen Verfassungsfetischismus. Seit Köln finden sogar die Waffennarren immer mehr Anklang: </div>
<br />
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
</div>
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
</div>
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
</div>
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
</div>
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
</div>
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
</div>
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
</div>
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
</div>
<table align="center" cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="margin-left: auto; margin-right: auto; text-align: center;"><tbody>
<tr><td style="text-align: center;"><a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEjUxZKRiNNoBh2NOInK-XLT_uuX7s79cN4Kg6h-OZocJJ0UzbL8XMZjMI5jMBj7tebHyVc0VxMmk33d0EDgqG_BUQYZ5LplxzWr2J-1zGgt2kZwtUvCxKERHGRnt-1qhG3qFxps0B3nDyhU/s1600/waffen1.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: auto; margin-right: auto;"><img border="0" height="320" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEjUxZKRiNNoBh2NOInK-XLT_uuX7s79cN4Kg6h-OZocJJ0UzbL8XMZjMI5jMBj7tebHyVc0VxMmk33d0EDgqG_BUQYZ5LplxzWr2J-1zGgt2kZwtUvCxKERHGRnt-1qhG3qFxps0B3nDyhU/s320/waffen1.jpg" width="318" /></a></td></tr>
<tr><td class="tr-caption" style="text-align: center;">20.11.2015, von seiner Facebookseite. Von mir geklaut vom rastlosen AfD-Beobachter <a href="https://andreaskemper.wordpress.com/2016/01/06/afd-ist-durchgeknallt/">Andreas Kemper</a>.</td></tr>
</tbody></table>
Surajprasadhttp://www.blogger.com/profile/17028506697719941537noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-9128018642372750950.post-74435367286917614542016-01-16T13:54:00.002-08:002016-01-17T04:21:19.138-08:00Das Elend hinter dem Phänomen Trump<br />
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
</div>
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEi75pFCb9kSZP3oKjbJ190N7cN3CiZVYlQDKT3YjJHjq5fSHJXrioR6rn14IA5P0KOQh-sdvTtk3wPSabRHa7uRza5hKimRCSwluUvhbEHT2OLozzTkq112Pv6YBwaymZETC8lQX4eXQLC5/s1600/H%25C3%25B6cke.png" imageanchor="1" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" height="182" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEi75pFCb9kSZP3oKjbJ190N7cN3CiZVYlQDKT3YjJHjq5fSHJXrioR6rn14IA5P0KOQh-sdvTtk3wPSabRHa7uRza5hKimRCSwluUvhbEHT2OLozzTkq112Pv6YBwaymZETC8lQX4eXQLC5/s320/H%25C3%25B6cke.png" width="320" /></a></div>
<br />
<div style="text-align: justify;">
Wir müssen uns Björn Höcke gerade als einen glücklichen Menschen vorstellen. Voller Freude und Elan, geradezu verzückt, dabei aggressiv und siegessicher, präsentierte er sich in der letzten Woche. Oder wie es in dem kürzlich erschienenen brutalen <a href="https://pbs.twimg.com/media/CYbFU0yWYAA6AZg.jpg:large"><i>Focus</i>-Artikel</a> hieß: "mit glühendem Sendungsbewusstsein". Hier in Sachsen-Anhalt steht die Wahl bevor, und die AfD steht bei Umfragen bei 15%. Gleichzeitig ist auch im konservativen Establishment in den letzten Tagen spürbar ein Schalter umgelegt worden. Es geht nach rechts.</div>
<div style="text-align: justify;">
<br /></div>
<div style="text-align: justify;">
Weil ich demnächst den Wahlkampf hier in Sachsen-Anhalt verfolgen will, habe ich es mir angetan und zwei Reden von Björn Höcke aus den letzten Tagen angehört, eine in Merseburg gehalten, die andere in Erfurt. In Merseburg sagte er etwas sehr interessantes: Er redete davon, dass Deutschland in Wirklichkeit gar kein reiches Land sei. Dass viele Familien an Armut leiden, dass es ihnen selbst an genügend warmen Mahlzeiten fehlt. Dass der Staat zu wenig investiert. Und dass aber 900 Milliarden Euro angeblich für Flüchtlinge ausgegeben werden könnten. Ich will jetzt nicht fragen, wo er diese Zahl her hat, aber man muss bedenken, was er da ausdrücken wollte. Natürlich ist die AfD keine soziale Partei, ganz und gar nicht. Aber (es ist so offensichtlich) nur in abgehängten, resignierten, und von traditioneller linker/sozialer Politik enttäuschten Arbeiterschichten können rechte Parteien eine Massenbasis finden - auch wenn es eine Massenbasis für die Verachtung der Schwächeren und die Anti-Solidarität ist. Und gerade in "Mitteldeutschland", ehemals ein industrielles Zentrum des Landes und immer noch voller Zeichen des vergangenen Reichtums, lässt sich daraus ein mächtiger nationaler Erweckungsmythos stricken: Unsere große Zeit muss wiederkehren.<br />
<br />
Das gilt auch für Amerika. Hintergrund des Phänomens Donald Trump ist die Verrohung weiter Teile der ehemaligen Mittelschicht. Und was sie so verrohen lässt, ist eben diese Tatsache, dass es eine <i>ehemalige </i>Mittelschicht ist, mit keinerlei Aussichten, je noch wieder etwas an ihrer Lage verbessern zu können. Und ohne Vertrauen, dass sich traditionelle politische Eliten überhaupt für sie interessieren. Einen konkreten Fall eines verarmten, vom zynischen Wohlfahrtssytem der USA ins absolute Elend gestürtzten weißen, älteren Mannes beschrieb vor kurzem <a href="http://mattbruenig.com/2015/12/30/the-story-of-eric-harwood/">Matt Bruenig</a>. Es ist eine Geschichte, wie sie sonst nur in Statistiken auftaucht (über durch medizinische Notfälle verursachte Privatinsolvenzen etwa), die aber greifbar macht, was für eine Frustration und fehlgeleitete Wut Leute dazu bringt, jemanden wie Trump (und Höcke) zu unterstützen.<br />
<br />
Und vor allem: Wie sehr man erst den Leuten einbläuen muss, dass es für ihre Probleme keine Lösung gibt, weil für sie kein Geld da ist, bevor sie auch anfangen das zu glauben, und sich im unmittelbaren Verteilungskampf mit den Fremden sehen. Bruenig schreibt: <br />
<blockquote class="tr_bq">
He explained further that the bank bailout is just one part of a broader
problem with the way the government spends money. Specifically, he
thinks it spends too much money on foreign aid, refugees, and
immigrants, when it should be spending it on struggling veterans,
seniors, needy children, and those who cannot work. He also confirmed
that he is, at least in some respects, a social conservative and that he
believes abortion is murder. In the 2016 campaign, he says he wants a
Trump and Cruz ticket and he doesn’t care who leads it. </blockquote>
</div>
Surajprasadhttp://www.blogger.com/profile/17028506697719941537noreply@blogger.com0